Review
No Remorse No Retreat - To Glory We Ride
VÖ: 17. Juni 2008
Zeit: 45:18
Label: Iron Age Records
Homepage: www.noremorsenoretreat.com
Mann, mann, mann, was hab ich mich aufgrund des imposanten Covers und der schicken Aufmachung auf die CD gefreut. Engländer sind es zudem, eigenlich sollte mich hier etwas durchaus Interessantes erwarten. Auch das selbstauferlegte Prädikat "Battle Metal" verspricht einiges, also ab in den CD-Schacht damit.
Gut 45 Minuten später: raus aus dem CD-Schacht damit und erstmal sacken lassen... wow, was für ein Sch...! Ok, zweiter Versuch, vielleicht habe ich mich ja einfach verhört. Nochmals abspielen und Texte mitlesen. Ein paar übersprungene Songs und knapp 30 Minuten später wird es zur Gewissheit: To Glory We Ride ist Programm, für alle und jeden, nur nicht für No Remorse No Retreat.
Die Jungs basteln hier eine derartig einfallslose Mischung an simpelsten Riffs zusammen, dass einem ganz schwummrig wird. Zwei Riffs reichen den Jungs um teilweise über fünf Minuten lange Songs zu basteln. Die wiederum folgen immer dem gleichen Schema: langweiliges Strophenriff geht über in dumpfes Refrainriff geht über in langweiliges Strophenriff geht über in dumpfes Refrainriff geht über in... alles klar, oder soll ich weitermachen. Ab und an gibt's auch ein Solo, wenn man das so bezeichnen kann/darf/soll/muss/... Der Typ am Mikro ist genauso spannend, biergeschwängertes Gegröle, Gesang mag ich dazu eigentlich gar nicht sagen, das genauso interessant klingt, wie das Zeug, das die Gitarrenfraktion von sich gibt. Ach ja, dann sind da ja noch die Texte. Man könnte meinen, Manowar haben schon sämtliche Peinlichkeitsregionen ausgelotet, aber was No Remorse No Retreat hier von sich lassen, lässt das True Metal-Flagschiff wie eine kleine Nussschale aussehen.
No Remorse No Retreat, ja, das ist Battle Metal, damit gewinnst du Kriege. Schnall eine ordentliche PA auf einen Panzer, leg To Glory We Ride ein und fahr damit durch feindliches Gebiet. Du kannst gar nicht so schnell schauen, wie alles und jeder vor dir davonrennt. Aber nicht die dicken Schallschutzkopfhörer vergessen, sonst geht die Sache ganz schnell nach hinten los.
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