Review
Sacred Oath - ...'Till Death Do Us Part
21 Jahre Bandbestehen, zwei Alben, eine Neu-Einspielung und eine Live-Platte! Da ist beim besten Willen nicht von fleißigen Arbeits-Bienen die Rede, doch die Geschichte von Sacred Oath ist halt ziemlich verrückt. 1987 nahm man das sehr geschätzte A Crystal Vision-Album auf und löste sich danach einfach wieder auf. Satte zehn Jahre später machte man wieder gemeinsam Musik, spielte das Debüt noch einmal neu ein und veröffentlichte dies unter A Crystal Revision. Danach war wieder unglaubliche zehn Jahre Funkstille. Im Jahr 2007 scheinen alle Probleme beseitigt und Sacred Oath veröffentlich das sehr traditionelle Album Darkness Visible. Der geneigte Mathematiker unter den Lesern würde jetzt fleißig rechnen und sagen, dass jetzt erstmal wieder zehn Jahre Pause angesagt ist, doch dem ist nicht so! Denn das Quartett spielte dieses Jahr einige Konzerte, unter anderem das Keep It True-Festival, und genau dieses ließ sich die Band für eine Live-Platte mitschneiden.
Und genau diese liegt mir jetzt in Form von ...'Till Death Do Us Part vor. Für alle, die die Musik von Rob Thorne und seiner Truppe nicht kennen, es handelt sich hier um traditionellem Heavy Metal, der etwas an die alten W.A.S.P.-Taten erinnert.
Die Live-Platte ist mit zehn Songs zwar nicht gerade verschwenderisch bestückt, doch dafür klingt der Sound sehr gut: fast schon zu gut. Denn von Fans oder von einem Live-Gig ist nicht viel zu hören. Das klingt einfach zu perfekt und etwas klinisch. Da wurde 100%ig im Studio nachgebessert, denn Applaus und Jubel ist nur ganz, ganz leise auszumachen.
Schade eigentlich, denn das nimmt ...'Till Death Do Us Part etwas das Authentische. Doch die Songs auf dem Silberling sind allererster Sahne und decken hervorragend beide Werke der Band ab.
Wäre da nicht der unschöne Effekt der Studio-Nachbearbeitung, hätten Sacred Oath eine kleine, aber perfekte Geschichts-Stunde in Sachen abgeliefert. So jedoch ist dies eine stinknormale Live-Platte, die nicht wirklich aus der Masse der Veröffentlichung raussticht.
Fans der Band sollten trotzdem zuschlagen, wer weiß, wann das nächste Lebenszeichen von den Amis kommt. Auch zum Anchecken des Sounds und der Truppe lohnt sich der Silberling hervorragend.
Basti
Ohne Wertung
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