Review
DDP - Alexithymie
DDP ist die Abkürzung für Dublin Death Patrol, die Thrash-Band um die beiden Ausnahme-Shouter Chuck Billy und Steve Sousa. Allerdings wird auch die Kölner Punk-Kapelle Der Dicke Polizist so abgekürzt und genau um die geht es in dieser CD-Besprechung.
Alexithymie (Gesundheit!) ist das vierte Studio-Album der 1993 gegründeten Band und stellt ihr Debüt bei Impact Records dar. Auf dieser Platte bekommt der Hörer Punkrock geboten, der mal flotter und mitreißender, dann aber auch wieder bedächtiger und nachdenklicher in Szene gesetzt wird. Die Musik von DDP ist sowohl aggressiv als auch gleichzeitig (oder zumindest abwechselnd) sehr melodisch, so richtig langweilig wird es also nicht während der knapp 40 Minuten. Dabei gefallen mir persönlich die getrageneren, melancholischen Stücke ein ganzes Eck besser als die flotten Tracks, denn Erstere schaffen es, einen großen Wiedererkennungswert zu entwickeln und sich deshalb im Gehör festzusetzen, während die Uptempo-Nummern doch ein wenig austauschbar erscheinen und nicht so recht im Gedächtnis hängen bleiben. So gefallen mir Songs wie "Cafe Central" oder "Desperate Übermorgen" recht gut, während Tracks wie "Raus" oder "Trilogie" eher wenig Eindruck bei mir hinterlassen. Technisch gesehen geht der Tonträger in Ordnung, an den Instrumenten versuchen sich weder Stümper noch Weltmeister, sondern solide Handwerker und die Produktion der Scheibe haben Uwe Sabirowsky und Tobias Konold, die u.a. Kreator abgemischt haben, recht ordentlich auf den Tonträger gebracht. Textlich habe ich allerdings so ein paar Probleme mit dem Output, denn Zeilen wie beispielsweise "Ab jetzt war alles wie es bleibt..." oder "Denn irgendwann ist meistens nie" erwecken bei mir den Eindruck, als versuchte die Band mit Gewalt, besonders eloquent zu wirken, ohne irgend etwas Sinnvolles damit aussagen zu können. Außerdem herrscht zwar ein eher negativer Grundton in den Stücken vor, was ich an sich noch gar nicht mal kritisieren will. Aber mir fehlt da dann das Konkrete, gegen das sich das Aufbegehren richtet. Und allgemeine Desillusion ohne konkrete Kritikpunkte ist einfach nicht mein Ding, das ist mir zu wenig greifbar.
Tja, ein etwas durchwachsenes Werk, das mir an einigen Stellen gar nicht schlecht gefällt, an anderen aber eher an mir vorbei geht. Reinhören vor dem Kauf sollte man schon, vielleicht findet ja der ein oder andere Gefallen an diesem Werk, mein Ding wäre es eher nicht...
Hannes
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