Review

Von Holy Target zu Not Dead Yet machten Raise Hell einen ordentlichen Stilsprung und widmeten sich auf dem Zweitwerk mehr dem Thrash Metal mit ordentlicher Rock'n'Roll-Attitüde. Kein zwei Jahre danach schießen Raise Hell ihr drittes Album Wicked Is My Game aus den Hüften, das den auf dem Vorgänger eingeschlagenen Weg weiterführt. Technisch geben sich Raise Hell nach wie vor keine Blöße und thrashen und rock'n'rollen sich sauber und druckvoll durch insgesamt neun Eigenkompositionen. Die Songs wirken noch einen Tick reifer und durchdachter, vielleicht sogar etwas konstruiert, und auch wenn Wicked Is My Game anfangs nicht sofort zündet, so entfaltet die Platte spätestens nach drei, vier Durchläufen ihre Wirkung und sorgt fortan für viele schöne Stunden unterhaltsamer Musik. Die Mikrofonakrobatik von Fronter Jonas Nilson klingt wie die Gitarren ebenfalls etwas aggressiver als beim Vorgängerwerk, was aber nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass die Vocals auf Dauer etwas monoton ausgefallen sind. Zudem hat man am Ende der Scheibe mit "The Destiny Deceiver" einen Track, der sich etwas arg in die Länge zieht und für vorzeitigen Abbruch sorgt.

Dennoch haben es sich Metal Mind Productions nicht nehmen lassen, dieses Album samt Digi-Pack-Verpackung und frischem Sound neu aufzulegen und auch wenn man sich wie bei den vorhergehenden Wiederveröffentlichungen um den ein oder anderen Bonustrack gedrückt hat, so kann man sich diese Scheibe trotzdem bedenkenlos ins Regal stellen.

Lord Obirah

Ohne Wertung

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