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Uli Jon Roth - Under A Dark Sky

Uli Jon Roth - Under A Dark Sky
Stil: Progressive Fusion Rock
VÖ: 19. September 2008
Zeit: 50:40
Label: SPV
Homepage: www.ulijonroth.com

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Der Herr Roth ist den Älteren unter uns bestens bekannt: in den 70ern, genauer gesagt von 1973 bis 1979, griff der bei den Scorpions in die Saiten und klöppelte immerhin heute noch hörenswerte Stücke wie "We'll Burn The Sky" oder "In Trance", aber auch lustige Nummern "Speedy's Coming" oder "Steamrock Fever" ein. Nachdem er bei den Scorps durch Mathias Jabs ersetzt worden war, gründete er die Kombo Electric Sun, und 1985 machte sich der gute Ulrich dann vollends selbständig.

Seitdem agiert er als Multitalent: Musiker, Maler, Dichter, Philosoph - das, was man bei Brian als "pekannten Redner und Chöngeist" bezeichnen würde. Ganz nebenbei hat er auch noch ein eigenes Instrument erfunden, die Sky Guitar, die nach eigenen Angaben einen größeren Tonumfang als eine herkömmliche Gitarre hat. Zur adäquaten Umsetzung gründete er dann gleich noch das Sky Orchestra (wie man das ja so macht, wenn man sich eine Klampfe baut).

Durch diverse Festival-Auftritte, darunter 2006 einen umjubelten Wacken-Gig mit seinen alten Kollegen Meine, Schenker & Co., rückt der Meister wieder mehr in den Fokus, was nun in seinem ganz aktuellen Werk mündet. Wenn man sich den Herren so ansieht, würde man vom Feeling her eher ein komisches Gefühl haben, wie Andy Möller dies ausführte: da stellt man sich eher einen Hendrix-Sound vor, der psychedelisch um einen her wabert. Aber nichts ferner der Wahrheit: Under A Dark Sky ist ein waschechtes Poprock-Musical, das im besten Stile sehr effektiven Radio-Konsens-Westend-Bühnen-Sound präsentiert. Am besten sortiert man dieses Konzept-Album soundtechnisch wohl bei Jeff Waynes monumentaler musikalischer Inszenierung des H.G. Wells-Klassikers The War Of The Worlds ein: Breitwand-Erzähl-Musik, bei der es nicht um den Song, sondern um den Gesamteindruck geht. Kuliminieren tut das Ganze im Schlussopus "Tanz In Die Dämmerung", das aus sage und schreibe zwölf Einzelstücken besteht.

Mit Schwurbeleien hat das also wenig zu tun, viel mehr mit Klängen, die Musical-Freunden bestens taugen sollten. Wer die Fäuste gen Himmel recken möchte, ist hier weniger gut aufgehoben. Wer allerdings brav seine Andrew Lloyd Webber-T-Shirts sammelt, der könnte hier mal reinhören.

Holgi

4 von 6 Punkten

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