Review
Dragonforce - Ultra Beatdown
Bevor man das neue Werk der Londoner Speed-Prog-Wahnsinnigen Dragonforce in die Anlage wandern lässt, sollte man erstmal ganz tief Luft holen. Wer Dragonforce kennt, weiß, dass man während der meist über sieben Minuten andauernden Epen keine Zeit mehr zum Atmen bekommen wird. So ist es auch auf Ultra Beatdown. Meiner Meinung nach wäre Ultra Speedup mit Sicherheit ein der Musik angemessenerer Titel gewesen. Dass Dragonforce schnell sind, weiß spätestens seit ihrem Auftritt in dem Computerspiel Guitar Hero inzwischen jedes Straßenkind. Aber mehr als nur die reine Geschwindigkeit raubt mir den Atem. Dragonforce haben unglaublich an musikalischer Breite gewonnen, seien es die technoiden Computerspielsounds, die hier und da eingestreut werden, die musikalische Raffinesse, mit der die Engländer ans Werk gehen, oder die Blastbeatattacken des Drummers Dave Mackintosh. Aber auch den größten Kritikpunkt, der ihnen immer vorgeworfen wurde, sind Dragonforce diesmal konsequent angegangen. Ultra Beatdown versprüht an jeder Ecke unglaubliche und mitreißende Melodien, die nicht niedergeprügelt werden, sondern denen auch Raum zur Entfaltung gegeben wird. Ja, ihr hört richtig, Dragonforce können auch in normalen Geschwindigkeiten spielen und das ziemlich gut. Hymnen wie "Heroes Of Our Time" oder epische Balladen wie "A Flame For Freedom" hämmern sich direkt in der Gehirnrinde fest.
Insgesamt haben Dragonforce ihre Trademarks aber nicht vergessen und klingen immer noch wie eine (sehr) schnelle Version von Stratovarius, haben aber inzwischen gelernt, wie Edguy und Helloween Kinderliederrefrains und ganz große Melodien in ihre Songs einzuflechten. Das wird die Londoner sicherlich einem noch breiteren Publikum entgegentragen. Immerhin haben sie schon über eine halbe Million Kopien des Vorgängeralbums Inhuman Rampage an den Mann gebracht. Ich prophezeie, dass sich Dragonforce mit Ultra Beatdown locker selbst übertreffen werden. Und nicht vergessen... schön langsam weiteratmen!