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Review

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Agrypnie - Exit

Agrypnie - Exit
Stil: Avantgarde Black Metal
VÖ: 08. August 2008
Zeit: 62:38
Label: Supreme Chaos Records
Homepage: www.agrypnie.de

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Irgendwie bin ich nie richtig warm geworden mit Nocte Obducta, Schande über mein Haupt. Deswegen hatte ich schon so meine Zweifel, ob ich denn der richtige Mann für dieses Review wäre, denn immerhin handelt es sich bei Agrypnie ja quasi um die Nachfolge-Kapelle der Avantgarde-Schwarzmetaller. Umso überraschter war ich dann wegen der Wirkung, die dieses Werk auf mich hat.
Denn großartige Unterschiede zu Nocte Obducta sucht man dann doch am besten mit der Lupe, Agrypnie führen das Erbe von NO nahtlos fort. Atmosphärischer, getragener Black Metal mit grandiosen Spannungs- und Melodiebögen vermag den Hörer in seinen Bann zu ziehen. Kalte, aber gleichzeitig wunderschöne, gar zerbrechliche Melodien umschmeicheln mein Ohr, nur um mich im nächsten Moment mit tiefer Verzweiflung zu konfrontieren. Kompositionen, die teilweise die Grenze vom bloßen Lied zum Opus überschreiten breiten eine ganz besondere Stimmung vor der Zuhörerschaft aus, wissen trotz aller Düsternis aber immer wieder mit geschickten und teilweise unerwarteten Wendungen den Eindruck von alles überschattender Depressivität zu vermeiden. Das sind ganz einfach große Momente des Songwritings und schon keine Songs mehr, sondern majestätische Klanggebilde. Die über jegliche Kritik erhabene Performance der Band an ihren jeweiligen Instrumenten tut ein Übriges, Exit zu etwas ganz Besonderem zu machen. Da fällt die kalte und kristallklare Produktion genauso wenig im Niveau ab wie die epische Spieldauer von über einer Stunde. Auch das Cover-Artwork weiß die Stimmung des Albums mit seiner kühlen und nüchternen Aussage vollends zu unterstützen.
Warum das Album bei aller bisherigen Lobhudelei dann doch "nur" fünf Punkte bekommt, liegt an zwei Dingen: Die Stimme von Mastermind Thorsten Hirsch ist mir auf Dauer dann doch etwas zu eindimensional für dieses Epos, für reinen narrativen Sangesstil ein wenig zu krächzend, für Black Metal-Gekeife etwas zu konventionell. Nicht wirklich schlecht oder gar nervig, aber irgendwie der Erhabenheit des Silberlings nicht völlig angemessen. Und dann gibt es noch ein paar Rhythmuswechsel, mit denen ich so meine liebe Mühe habe, zu holprig wird hier die Gangart gewechselt. Das passiert zwar nicht allzu oft, hinterlässt aber trotzdem den Eindruck von Flüchtigkeitsfehlern und fällt wieder unter den Oberbegriff "unangemessen".
Abgesehen davon habe ich aber wirklich nichts an diesem Werk auszusetzen. Fans von Nocte Obducta und ähnlichen Bands können hier keinen Fehlkauf machen. Und ich habe nach Tribes Of Cain und Sworn endlich auch mal wieder den Beweis, durchaus etwas mit Black Metal anfangen zu können...

Hannes

5 von 6 Punkten

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