Review
Edenbridge - Shine
VÖ: 25. Oktober 2004
Zeit: 59:57
Label: Massacre Records
Homepage: www.edenbridge.org
Mit Shine legen die Österreicher Edenbridge bereits ihren vierten Longplayer vor, womit sie ihrem Schema, jedes Jahr ein Album zu veröffentlichen, treu bleiben. Shine soll dabei runder und kompakter sein, dabei die Lieder wesentlich mehr Tiefgang sowie Reife aufweisen. Mal sehen.
Die CD beginnt ganz hervorragend mit dem Titeltrack "Shine", der wirklich ein sehr gutes Stück Musik ist und von Anfang an begeistert. Könnte auch auf der aktuellen Ayreon stehen. Ein wunderschöner Refrain, tolle Melodien und über allem schwebend die Stimme von Sängerin Sabine Edelsbacher, auf die auch das restliche Material hervorragend zugeschnitten ist. Ihr Organ ist das verbindende Glied der folgenden Kompositionen und sie liefert eine hervorragende Leistung ab.
Leider gibt es nach "Shine" einiges zu kritisieren. Songwriter Lanvall hat sehr viele Einflüsse in den Bombast-Epic-Sound der Band integriert, von irischen über orientalische und chinesisch anmutende Soundschnipsel kann man vieles auf der CD entdecken. Dabei springen die Songs manchmal recht zusammenhanglos von einer Idee zur nächsten, ohne eine wirklich auszuarbeiten. Dabei bleibt auch der Härtegrad auf der Strecke. So wähnt man sich abwechselnd auf der neuen Clannard-CD oder bei Rondo Veneziano. Die Melodien sind ziemlich einfallslos ausgefallen, wohl weil sehr viel Energie in die Arrangements geflossen ist, die aber trotz der liebevollen Zusammenstellung unter der oft mangelnden Qualität des Materials leiden. Vieles, was man ansonsten als romantisch bezeichnen könnte, wirkt dadurch schlichtweg kitschig. Das Ergebnis: Einige Songs könnte man ohne Veränderung als Titellied eines TV-Schnulzenfilms verwenden. Womit sie sich natürlich nur sehr bedingt auf einer Epic-Bombast-Metal-CD wiederfinden sollten.
Obwohl gute Ansätze erkennbar sind, hat sich Edenbridge auf dieser Veröffentlichung keinen Gefallen getan. Die ehrgeizige Produktion kann nicht über die Mängel am Material hinwegtäuschen. So reicht es zwar zu einem SAT1-Roman, aber ganz großes Kino ist das nicht.
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