Review
Disgorge (MEX) - Necrholocaust
Eigentlich schade um Mexiko. Die Heimat von Tequila, Tortillas und Tacos dürfte sich wohl bald in die Reihe der Schurkenstaaten wir Kuba, Libyen und Deutschland eingliedern, denn was die goregeilen Brutalo-Deather Disgorge (nicht zu verwechseln mit den Amis gleichen Namens) hier präsentieren ist eine wahre Massenvernichtungswaffe. Wer schon "Forensick" kannte, weiss, was ihn hier erwartet, und das ist sicher nichts für Weichspüler.
Nach einem kurzen, aber stimmungsvollen Klavierintro wird man sofort an die Wand geklatscht und kommt da so schnell nicht wieder runter, denn acht Lieder lang wird zerhackt, gemetzelt und gesprengt was das Zeug hält, und das auf einem technischen Niveau dass die Ohren schlackern. Cannibal Corpse und Konsorten werden mühelos zu zahnlosen Milchbartanwärtern degradiert, die sich vor Angst in die Hose machen und Rotz und Wasser heulen. Was nicht mal hauptsächlich an der Geschwindigkeit (obwohl man meist schneller ist als ein Grossteil der Konkurrenz) liegt, sondern vielmehr an der Brutalität mit der die Sombreros hier holzen.
Angefangen beim extrem rauhen und wuchtigen Sound der Platte über das völlig debile, hin und wieder durch spitze, kranke Schreie aufgelockerte Grunzgurgelröchel des Sängers bis hin zu den schädelspaltenden Killerriffs, denen man anhört, dass die Jungs beim Schreiben mächtig Spass gehabt haben müssen. Auch wenn der Bleifuss vom Pedal genommen wird (was nicht zu selten passiert) ist das Vernichtung pur, zäh, schleppend, morbid und böse, hört euch nur mal den Mittelteil von "Raise the Pestilence" oder den Titeltrack an.
Apropos Titel: Namen wie "Boiling Vomit through my Veins", "Excremential Lust" oder "Goremassacre Perversity" gehören natürlich zum guten Ton und dürften wohl jedem Sicko das eine oder andere Grinsen entlocken.
Diese CD ist von der ersten Sekunde an ein Meisterwerk der Gewalt, fieser als Satans Fußschweiss, brutaler als ein Bordsteinkick (siehe z.B. American History X) und besser als ein Kasten Augustiner Gratis. Naja, vielleicht auch nicht, aber auf jeden Fall hat man länger Spass dran.
"Necrholocaust" wird bei mir jedenfalls für einige Zeit die Referenz für brutalen Death-Metal darstellen, und alle Fans des Genres MÜSSEN hier zuschlagen, falls sie es nicht ohnehin schon längst getan haben. Wer es nicht tut, verpasst eine der besten Death Metal Platten der letzten Zeit.
Erinc