Review
FeedForward - Barefoot & Naked
VÖ: 13. Mai 2008
Zeit: 58:00
Label: Rusty Cage Records
Homepage: www.feedforward.info
Die Niederländer FeedForward spielen ihre Mischung aus Progressive Rock und Melodic Metal seit ungefähr 2002. Progressive Rock heißt hier jedoch nicht, dass die vier Jungs und ein Mädel recht viele holprige Breaks in ihre Musik einbauen (wobei diese auch ihre Anteile haben, vgl. "Run The Race") und Melodic Metal heißt nicht, dass sie bombastische Chöre auffahren, sondern dass sie recht unkonventionell zu Werke gehen und sich nicht von irgendwelchen Schubladen einengen lassen. Schon die Stimme von Sängerin Biejanka entzieht sich jeglicher Kategorisierung. Klar und durchsichtig verleiht sie den abwechslungsreichen Kompositionen ihren ganz eigenen Charakter.
Die Tempi auf Barefoot & Naked lassen das Pendel ganz eindeutig eher Richung Rock ausschlagen. Beispielsweise hört man bei "Crossing The Line", wohin die Reise geht: entspannte Rocksongs, die eine nachdenkliche bis melancholische Stimmung transportieren und dabei mit sehr vielen Details angereichert sind, so dass das mehrmalige Hören jedesmal neue Facetten von FeedForward offenbart. Wunderschön sind auch die Melodien arrangiert, nachzuhören z.B. in "Innocence". Hier hört man auch Schlagzeuger Pi seine raue, aber warme Stimme einbringen.
Einen guten Querschnitt durch FeedForwards Musik auf Barefoot & Naked gibt "Silent": anfangs noch recht heavy, wird das Stück mit der Zeit sehr verspielt und es finden sich jede Menge Versatzstücke drin. Mit einigen elektronischen Spielereien kann ich allerdings nicht allzuviel anfangen, das Instrumental "Moving" finde ich schon sehr... abstrakt.
Kein Album, das man hören sollte, wenn man deprimiert ist. Aber ein Album voll feiner Musik, dem man den einen oder anderen Durchlauf gönnen sollte.