Review
Fight - Into The Pit (3CD/DVD)
VÖ: 13. Juni 2008
Zeit: CD1 52:07 - CD2 53:41 - CD3 48:45 - DVD ca. 60 Min.
Label: Metal God Entertainment
Homepage: www.robhalford.com
Wo Fight drauf steht, ist Halford drin, das weiß inzwischen jedes Kind. Dass der etatmäßige Judas Priest-Sänger auch jener Rob Halford ist, weiß anscheinend noch nicht jeder, siehe Konzertbericht vom 24.06.2008. Weil aber die Priester vor kurzem ihr neues Monumetalepos Nostradamus präsentierten, ist die Gelegenheit günstig, im Zuge des dadurch verursachten Medienrummels Profit aus der Vergangenheit zu schlagen.
Dazu hat Rob mitsamt seinem Label ein protziges aber auch etwas kontroverses Paket geschnürt. Das enthält zunächst einmal drei CDs. Die erste beinhaltet das formidable Fight-Debüt War Of Words, das in überarbeiteter Form sehr wuchtig aus den Boxen schallt und eine ganze Ecke knackiger tönt als das Original. Auch die dritte CD (Hey! Was ist aus der zwei geworden? - keine Sorge, kommt gleich) beinhaltet knackiges Fight-Futter, nämlich den Zweitling A Small Deadly Space, der ebenfalls remastered wurde und somit auch einen knackigeren Sound besitzt. Qualitativ, das muss man aber leider auch sagen, kann dieses Album mit dem Debüt nicht ganz mithalten. Jetzt aber zur zwei, die hört auf den Namen Mutations und setzt sich aus einigen Live-Tracks (u.a. auch "Freewheel Burning" von Judas Priest) und einer Reihe Remixes von Songs des Debüts zusammen. Wo die Live-Interpretationen noch ganz cool sind, fällt das Niveau der Remixes leider rapide bergab. Die hätte man sich damals wie heute ehrlich gesagt verkneifen können, im Zuge der Aufwertung dieser Box gehen sie aber in Ordnung.
Dann ist da noch die DVD. Die beinhaltet neben einigen Spots und Werbeclips für die beiden regulären Alben ein Konzert aus Phoenix aus dem Jahre 1993. Die wiederum ist trotz der zugegeben minderen Qualität sehr gelungen. Der Sound ist zwar nur Stereo, kommt aber trotzdem wuchtig und fett rüber. Das Bild ist nicht immer der Bringer, mal unscharf, mal verwackelt und die Kameraführung ist auch nicht so toll. Bedenkt man aber, dass das Konzert mit zwei Handkameras aufgezeichnet wurde und und ist man sich vor allem auch des Alters der Aufnahmen bewusst, so kann man hier getrost ein Auge zudrücken. Dafür bekommt man eine Band zu sehen, wie man sie sich nur wünschen kann. Hungrig und engagiert, tight und absolut präsent, mit einem Halford am Mikro, der seinem Spitznamen "Metal God" absolut gerecht wird. So würde ich Halford gern bei Priest sehen... Egal, hier geht's schließlich um Fight.
Was bleibt also unter'm Strich? Into The Pit ist eine hervorragend aufgemachte Box, die alle Veröffentlichungen einer starken Band enthält und deren DVD-Teil zu überzeugen weiß. Die Remix-Scheibe braucht man eher nicht, dafür geben die aufbereiteten Alben Pluspunkte. Schade ist dagegen, dass nicht mehr Bonusmaterial vorhanden ist, in dem man mehr über die Band an sich erfährt. Für Fans, die die beiden Alben bereits im Regal stehen haben, stellt Into The Pit keine essentielle Anschaffung dar, für Einsteiger allerdings ist das hier genau das Richtige.
Ohne Wertung