Review
Tripping Horse - Tripping Horse
VÖ: 23. März 2008
Zeit: 33:07
Label: Poison Tree Records
Homepage: www.trippinghorse.com
Junge Bands "der Stunde" entpuppen sich in der Regel nur als bessere Pferdeäpfel. Nun, bei Tripping Horse sieht das anders aus, denn dieser Gaul begräbt auf seinem Debüt einiges an Konkurrenz unter einem dicken Haufen, wenn auch nicht ohne Hürden zu reißen.
Der Horseapple wurde 2007 produziert und in Eigenregie veröffentlicht, jetzt erfährt er seinen Re-Release. Weshalb die Produktion in diesem Zuge nicht überarbeitet wurde, ist mir ein Rätsel, denn sie glättet einiges an Ecken und Kanten und macht das Album geeignet als Beilage für die Wendy. Schade, stehe ich doch mehr auf fachgerecht-bluttriefende Pferdemetzgerei, egal ob Pferd Metzger metzgert oder umgekehrt.
Die Songs an sich sind alle kurz gehalten, dafür aber auf den Punkt gebracht. Stilistisch gibt's eine Melange aus Alternative und (Mainstream-)Metal mit Stoner-Anklängen, was streckenweise an System Of A Down und Queens Of The Stone Age erinnert. Zu "Cocaine" wurde auch ein Video aufgenommen, obwohl ich den Song nicht als stärksten des Albums empfinde. "Try", "A.A.O.W." und "La Pistola" sind deutlich besser. Letztendlich klingt das Material aber, ob seiner Produktion und Eingängigkeit, einfach noch zu brav.
Deshalb bin ich hin- und hergerissen. Einerseits ist dieses Album vielseitig und spannend, andererseits stören die pferdepimmelschlaffe Produktion und die Zahmheit dieses Kleppers. Da muss noch einiges kommen, bevor ich zufrieden in den Sonnenuntergang reite.
Mein obligatorisches(?) Postskriptum: Leser von Gratis-Musikzeitschriften und MTV-Gucker dürfen hier bedenkenlos zugreifen.
Fab
Vorheriges Review: Punishable Act - Rhythm Of Destruction