Review
Jack Slater - Blut / Macht / Frei
Die Mucke der Bonner Prügelhorde Jack Slater gehört wohl ohne Zweifel zum Unkommerziellsten, was die deutsche Death Metal-Landschaft derzeit zu bieten hat. Die Jungs können auf eine nunmehr 12-jährige Bandhistorie zurück blicken, in der sie bislang lediglich zwei Alben (neben einer Mini-CD und einem Demo) auf den Markt gebracht haben. Nach vier Jahren Wartezeit erblickt nun das dritte vollständige Album das Licht der musikalischen Welt.
Gleich der Opener und Titelsong gibt erst mal gut Gas. Nach einem flotten Einstieg wird das Tempo in Richtung Midtempo bewegt, bevor dann wieder umgeschaltet wird und es flott weitergeht. Eines muss man den Jungs gleich nach den ersten Minuten attestieren: einfach machen sie es sich (und dem Hörer) nicht. Und langweilig wird es auch nicht wirklich. Ein Break jagt das andere, ein Tempowechsel reiht sich an den nächsten. Und eine Griffbrettakrobatik ersetzt die vorherige. Und über allem liegen die deutschen Growls von Stefan Horn.
Jack Slater haben inzwischen ihre eigene kleine Nische im Musikbusiness ge- oder erfunden. Mal grooven sie ordentlich ("Rost"), mal zaubern sie eine eingängige Melodie aus dem Ärmel ("Amnestia"), mal jagen sie wilde Gitarrenläufe hintereinander her ("Töten"), meistens geben sie einfach nur Gas. Auch vor artfremden Klängen machen sie auf ihrem dritten Album nicht Halt, beim vierteiligen "Narben" wurde ein Saxophon eingebaut, welches gar jazzige Klänge zum Besten gibt. Damit muss man sich erst einmal anfreunden.
Alles in Allem tun Jack Slater einiges dafür, um eigenständig zu klingen, was ihnen auch gelingt. Doch bei allem, was hier aufgefahren wird, muss man sich fragen, ob weniger stellenweise nicht mehr gewesen wäre. Durch die Art des Songaufbaus wirken viele Songs etwas zerfahren, um nicht zu sagen konfus, was den Fluss der Songs doch arg behindert.