Review
Twilightning - Plague House Puppet Show
VÖ: 25. Oktober 2004
Zeit: 46:59
Label: Spinefarm Records
Homepage: www.twilightning.net
Wenn ich es nicht besser wüsste, wäre ich fast geneigt zu sagen, dass Twilightning mein Review zu ihrem Debut gelesen und sich zu Herzen genommen haben, was ich da kritisiert habe. Klar, Twilightning machen immer noch melodischen Power Metal, aber sie konnten sich größtenteils von Stratovarius und Co. lösen und ihre Eigenständigkeit ausbauen.
Gleich der hervorragende Opener "Plague House Puppet Show" zeigt, wo es langeht, transparente, druckvolle Produktion, hier wird verstärkt im 80er Gewand gerockt, es gibt fetzige und eingängige Chöre, Melodien und massenhaft pfeilschnelle Leads und Soli. Lediglich der Gesang von Frontmann Heikki Poyhia hört sich wie eine 1:1 Kopie vom Schepper Ralf an. Diese "Problem" hat er auch noch in den folgenden Nummern "Into Treason" und "The Fiend", die beide einen stark 80er lastigen Keyboard-Beginn haben und dann in starke Keyboard-unterlegte Rock/Power Metal Nummern umschlagen, auch wieder mit bombastischen Chören der Marke Blind Guardian, wo sich Heikki richtig austoben und zeigen kann, zu was er fähig ist. Leider schafft er es erst im weiteren Verlauf ab dem treibenden "Victim Of Deceit" sich einigermaßen von der Ralf Scheepers Kopie zu lösen und seine eigene Note einzubringen.
Zugegeben, der Solo-Frickel-Faktor ist ein wenig nach oben gegangen und ufert teilweise ein wenig aus, aber dafür sind die Kompositionen insgesamt reifer und eigenständiger. Was aber furchtbar auf die Nerven geht, sind die Toms mit ihrem künstlichen elektronischen Sound, furchtbar. Nichtsdestotrotz haben Twilightning hier bewiesen, dass sie durchaus zu mehr fähig sind, als eine weitere Stratovarius-Kopie zu sein.
Vorheriges Review: DevilDriver - Devildriver