Review
Five Fifteen - Alcohol
VÖ: 22. Februar 2008
Zeit: 44:19
Label: Sweden Rock Productions
Homepage: www.novision.fi/fivefifteen
Alcohol, so heißt das neueste Werk von Five Fifteen, den Finnen um Mika Järvinen (Gesang, Gitarre) herum. Sie können mittlerweile auf einiges an Studio- und Live-Erfahrung zurückgreifen, was man ihrer Musik auch durchaus anhört. Die Lieder gefallen durch eingängige Melodien, gerade die Gesangsparts wissen durch mehrstimmige und sehr eingängige Passagen zu überzeugen, aber auch der Rest der Band, Maikki Liuski (Gesang), Matti Salovaara (Gitarre), Mikko Määttä (Bass), Juha Kuoppala (Keyboard) und Hannes Pirilä (Schlagzeug) wissen ihr Werkzeug in der nötigen Form einzusetzen, um mir Lieder von Alkohol, Sex, Musik und all den anderen Freuden des Lebens zu präsentieren.
Five Fifteen kann einen sehr selbständigen Stil aufweisen, der auf Klängen der 70er und 80er basiert, modernen Rock-Elementen sich aber nicht verweigert. Thematisch zieht sich das Thema Abhängigkeit durch das gesamte Album, ohne dabei nur dem Alkohol oder den Drogen verfallen zu sein, sondern es wird alles angesprochen, was abhängig machen kann. Der Schimpfefinger bleibt aber brav eingefahren. Moralapostel braucht die Welt nicht, hat schon viel zu viele darauf herumtrampeln.
Die Thematik macht sich alleine schon am Opener ("Alcohol (Intro)"), dem sechsten Song ("Alcohol") und dem Abschluss ("Alcohol (Coda)") deutlich. "Till The Next Time To Say Goodbye", der zweite Song, erweist sich als grooviger Rocksong, der das musikalische Grundkonzept gut darzustellen weiß. Mit "Two Partners In Crime" folgt auf Platz drei bereits für mich der Höhepunkt der Scheibe, was nicht heißen soll, dass danach nichts Gutes mehr geboten würde. Dieser wird durch alte Keyboard-Klänge eingeleitet und überzeugt vor allem durch eine gelungene Strophe-Bridge-Refrain-Kombination, die gekonnt durch Riffs und Rhythmik untermalt wird. Die weiteren Songs bieten Unterschiedliches für unterschiedliche Momente wie dem Melancholisch-Bluesigem in "Old Hairy Dogs Almost Dead" oder dem Fetzigem in "Mrs Death Pays A Visit At On The Rocks". Viele Stimmungen werde in diesem Album zum Ausdruck gebracht.
Die meisten Songs sind on the road entstanden, in Hotels, an Bars (auch gerne mit Brian Robertson) oder im Tourbus. Erzählen damit direkt aus dem Leben und diese Ehrlichkeit kann man durchaus spüren.
Es handelt sich bei diesem Album um eine Scheibe, die man an ruhigen Abenden einfach mal durchlaufen lassen kann. Mit einem Bier vor sich, einer Frau (auch ein Mann darf genehm sein) an der Seite und dem As in der Hand. Musik zum Genießen und nicht zum Abgehen, auch wenn ein paar Nickersongs vorkommen.
Anspieltipps: Two Partners In Crime, Mrs Death Pays A Visit At On The Rocks
Sophos