Review
Work Of Art - Artwork
Wieder einmal kannte die Innovation bei der Namensgebung wohl keine Grenzen. Bandname: Work Of Art, Albumtitel: Artwork. Dass das Cover in Schwarz gehalten wird und darauf drei Köpfe abgebildet sind, hat dann schon gewissermaßen etwas unfreiwillig Komisches, aber sei's drum, schließlich war ja gerade Fasching. Eigentlich wurde das Trio schon 1992 gegründet aber es mussten dann doch 15 Jahre vergehen um das erste Demo aufzunehmen und schließlich noch mal ein Jahr später ihr erstes Album zu veröffentlichen.
Dabei halten sich die drei Jungs um Sänger/Keyboarder Lars Säfsund, der das Album auch produziert hat, musikalisch stark an die guten alten 80er. Gleich im Opener "Why Do I?" wird gezeigt, dass man ganz gut rocken und Harem Scarem-, Pride Of Lions- und Survivor-Fans zufrieden stellen kann. Gerade stimmlich lassen sich Parallelen zu Jim Peterik ziehen, was das folgende "Maria" auch gleich noch mal zeigt. Von welcher Band Work Of Art wohl sehr stark beeinflusst wurden, kann man vor allen Dingen bei "Camelia" und "Like No Other" nachhören. Nur leider erreichen die Schweden dabei nicht ganz das Niveau von Toto, auch wenn Toto geradezu schon frech kopiert werden. "Her Only Lie" und "Too Late" sind mit eingängigen Melodien ausgestattet, die keinem wehtun und noch dazu gute Laune verbreiten. "Whenever You Sleep" dümpelt hingegen so ein bisschen vor sich hin und kommt nicht so ganz aus dem Quark. Dafür gibt es aber gleich danach eine Breitwandballade, zu der gekuschelt werden darf und wer noch eine Hand frei hat, auch das Feuerzeug schwenken kann. Gut arrangiert und vor allen Dingen gesungen ist "Once In A Lifetime" auf jeden Fall. Das wäre ein todsicherer Hit in den 80ern gewesen. Von den restlichen vier Liedern kann man noch das rockige und wirklich sehr gute "Cover Me", das mit einer unwiderstehlichen Hookline ausgestattet ist, ohne Wenn und Aber sehr empfehlen. "Peace Of Mind", "Lost Without Your Love" und "One Hour" sind solide Melodic Rock-Kost, die zwar ganz gut gemacht ist, aber ohne großartige zündende Elemente auskommt.
Auch wenn die Produktion klar nach den 80ern klingt, da braucht man nur mal das Keyboard zu beachten, kristallisiert sich kein eindeutiger Hit aus den insgesamt zwölf Songs heraus. Ist zwar einerseits schade, andererseits aber auch gut, denn beim Zweitling sollten sich Work Of Art noch ein bisschen ins Zeug legen. Dennoch können Freunde der musikalischen Untermalung der oben genannten Marken plus vielleicht noch Journey, Boston und Giant die Ohren spitzen. Für mich ist Artwork eine gefühlte 3,5 geworden, aber im Zweifel plädiert man für den Angeklagten...
Andi