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Legenda Aurea - Sedna

Legenda Aurea - Sedna
Stil: Symphonic Metal
VÖ: 07. Dezember 2007
Zeit: 49:43
Label: Twilight Vertrieb
Homepage: www.legenda-aurea.com

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Wer hat's erfunden? Die Finnen! Wer genau? Ricola... äh... Nightwish! Die Rede ist natürlich vom symphonischen Metal mit Front-Sopraneuse. Nun, erfunden ist vielleicht der falsche Ausdruck, hof- und salonfähig gemacht hat die Band um (damals noch) Tarja Turunen diesen Musikstil aber allemal. Und genau deswegen muss sich jede Newcomer-Band in diesem Feld auch an Nightwish messen lassen.
Um solch eine neue Band handelt es sich hier bei Legenda Aurea, nur heißt die Frontfrau hier eben nicht Tarja, sondern Claudia (Hofer). Die Dame besitzt eine gar wunderschöne, drei Oktaven umfassende Stimme. Kristallklar, glockenhell und engelsgleich weiß sie das Ohr des geneigten Hörers zu erfreuen, vielleicht ist ihre Stimme sogar noch einen Tick feiner als die von Frau Turunen. Allerdings gibt es hier auch etwas, was ihr fehlt und das ist Durchsetzungsvermögen. So fein und zart das auch klingt, ein wenig leidet die Durchschlagskraft darunter. Man mag von Tarjas Stimme halten, was man will, aber mangelnde Präsenz braucht man ihr nicht vorwerfen und genau daran krankt die Sache hier auf Sedna. Besonders deutlich wird das bei der Duett-Ballade "It's Over": Wenn sie parallel zur männlichen Gaststimme singt, hört man sie kaum noch, dabei ist der männliche Part gar nicht sooo dominant. Schade, denn hörenswert ist die Stimme von Frau Hofer allemal. Das wäre allerdings nur ein kleinerer Mangel, wenn der Rest passen würde. Doch da gibt es noch ein Problem, das mir wesentlich mehr Bauchschmerzen verursacht: Das Keyboard! Natürlich gehört zu dieser Art Musik ein Keyboard, das streite ich ja gar nicht ab. Aber so omnipräsent wie hier, das ist einfach des Guten (viel) zu viel. Man hört deutlich, dass fast alle Stücke vom Tastenmann geschrieben wurden, die anderen Instrumente werden durchweg in eine Statistenrolle gedrängt. Hat da jemand ein Profilierungsproblem? Sogar die meisten Solos werden vom "Mann am Klavier" gespielt, für die Gitarre bleibt da nicht mehr viel zu tun. Überhaupt hört man von der 6-saitigen sehr wenig, wirklich als Metal kann ich diese Musik nicht guten Gewissens bezeichnen. Einzig auf "Total Eclipse" klingt die Sachen etwas mehr nach Gitarrenmusik, wobei auch hier bezeichnenderweise das Solo vom Keyboard kommt. Dabei sind die Songs selber gar nicht schlecht geschrieben, einige schöne Melodien sind durchaus auf dem Album vorhanden. Leider werden sie unter einer massiven Schicht Zuckerguss begraben, was bei mir auf Dauer einfach Zahnschmerzen verursacht.
Tja, schade, die Stimme von Claudia hätte es wirklich verdient, besser in Szene gesetzt zu werden. So ist mir die Sache einfach zu klebrig-süß, Die-Hard-Fans von Nightwish, die sich bei der Nachricht von Tarjas Abgang fast mit scharfen Dingen die Unterarme bearbeitet hätten, können vielleicht mal ein Ohr riskieren. Mit viel Debütbonus gibt es von mir drei Pünktchen, mehr geht beim besten Willen nicht.

Hannes

3 von 6 Punkten

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