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Ayreon - 01011001

Ayreon - 01011001
Stil: Progressive Rock
VÖ: 25. Januar 2008
Zeit: CD1 50:08 - CD2 51:50
Label: Inside Out
Homepage: www.ayreon.com

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01011001 ist also die neue Scheibe von Tausendsassa Arjen Anthony Lucasson, wobei Scheibe eigentlich untertrieben ist, finden sich in der CD-Box doch gleich zwei Silberlinge, von denen einer den Namen Planet Y und der zweite den Namen Earth trägt. Wem das noch nicht genug ist, der kann auch zur special box edition oder zur limited deluxe edition greifen, die beide mit dickem Booklet und einer DVD in den Raritätenschrank wandern dürfen. Schweift der Blick auf die Rückseite der Ausgabe, die der Geldbeutel hergegeben hat, kommt einem die Aufzählung der beteiligten Sänger wie ein verspätetes Weihnachtsfest vor. Blind Guardians Hansi Kürsch ist hier genauso vertreten wie Evergreys Tom Englund, Magnums Bob Catley, Gotthards Steve Lee, After Forevers Frontlady Floor Jansen oder die charismatische Ex-The Gathering-Sängerin Anneke Van Giersbergen mit ihrer traumhaft sanften und hypnotischen Stimme. Und Jorn Lande ist ja sowieso überall dabei...

Wie nicht anders zu erwarten, ließ es sich Herr Lucasson wieder nicht nehmen, eine Geschichte um das 102-Minuten-Werk zu stricken, die diesmal davon berichtet, wie eine fremde, außerirdische Rasse von Planet Y ihren Weg zur Erde beschreitet. Dort angekommen merken sie, dass die Menschen genauso technologieabhängig sind wie sie selbst und dadurch in eine ähnliche emotionale Kälte verfallen wie die, aus der sie gerade entkommen sind. Um die Musik auf 01011001 zu genießen, sollte man sich vor allem erst einmal viel Zeit nehmen, um sich auf die langen und oft mehrteiligen Stücke einzulassen. Mal kurz reinhören ist absolut nicht drin, wenn man das Album halbwegs in seiner vollen Größe erfassen will. Andererseits lässt sich das Album aber auch gut für einen Abend lustiges Sängerraten nutzen. "Hey, das war doch Hansi", "nee, Tom", "ui, hör mal, Floor Jansen"! Keine Angst, die Antworten werden im Booklet mitgeliefert.

Jetzt aber endlich mal zur Musik, und da liefert Arjen Lucasson gewohnt symphonisch epische Kost, aufgelockert durch ein paar echte Hammerrefrains, wie der Opener "Age Of Shadows" direkt eindrucksvoll beweisen kann. Die Songs sind extrem keyboardlastig und beinhalten auch meist ein längeres Zwischenstück mit Synthi- und Geräuschcollagen. Besonders diese haben Längen und man verliert immer mal die eigentlichen Songs aus den Ohren. Die Sänger (und Sängerinnen) bekommen genug Freiraum, um ihren eigenen Stil einzubringen, was je nachdem, wen man besonders mag, entweder gut oder schlecht sein kann. Unverkennbar ist der Seventies-Einschlag in vielen Songs, der dazu führt, dass man gerne mal an Pink Floyd erinnert wird. Persönlich würde ich mir schon wünschen, dass das Gaspedal öfter durchgedrückt oder auch der Härtegrad immer mal wieder angezogen wird, da das Album einige Längen besitzt und vieles an einem vorbeiplätschert. Das Dranbleiben und Durchhalten lohnt sich aber, da man mit großartigen Gesangsleistungen und wunderschönen Melodien belohnt wird. Auch Derek Sherinians (Ex-Dream Theater) Keyboardsolo in "The Fifth Extinction" sollte man nicht ungehört an sich vorüberziehen lassen.

Stoff zum Headbangen gibt's auf 01011001 nicht viel, aber dafür über 100 Minuten Space und Symphonic Rock mit progressiven Anleihen zum Träumen, vorgetragen von einigen der besten Sänger, die der Rock-Sektor im Moment bieten kann. Und denkt dran, die Platte könnt ihr auch mal auflegen, wenn eure Eltern zu Besuch sind und ihr sie nicht mit Blut und Lärm terrorisieren wollt. Wer auf Ayreons vorherige Werke steht, kann sowieso bedenkenlos zugreifen.

Sebbes

5 von 6 Punkten

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