Review
Lay Down Rotten - Reconquering The Pit
Nächstes Kapitel aus dem Buch "Schwedentod made in Germany". Dieser Abschnitt wird von der Herborner Combo Lay Down Rotten geschrieben. Das aktuelle Werk Reconquering The Pit ist das vierte Full-Length-Album des Fünfers und das Debüt der Band bei Metal Blade. Und wie die Label-Kollegen von Fleshcrawl erfreuen auch Lay Down Rotten den Hörer mit Old School Death schwedischer Bauart. Dabei lehnt sich der Sound der Hessen aber nicht ganz so eng an Bands wie Dismember an, sondern fügt dem Geprügel noch eine kleine Prise Melodie bei. Allerdings würde ich nicht so weit gehen, das Ganze als Melodic Death zu bezeichnen, dafür kommt der Silberling insgesamt zu deftig rüber. Trotzdem sind die melodischen Momente durchaus erkennbar und wirken keineswegs aufgesetzt, sondern passen immer zum jeweiligen Song. Größtenteils im Mid-Tempo gehalten, erfahren die Stücke dadurch aber keine Weichspülung, sondern bleiben immer noch brutal genug, um auch den Freund etwas extremerer Metal-Stile durchaus zufriedenzustellen.
Produktionstechnisch hat man sich keine Blöße gegeben, das Album böllert amtlich aus den Boxen und bleibt dabei trotz allen Drucks immer transparent genug, um auch die Feinheiten nicht zu verpassen. Die Gitarren klingen gleichermaßen wuchtig wie auch melodisch, der Bass gibt dem Ganzen ein richtig erdiges Fundament und der Gesang bewegt sich im bekannten, genreüblichen Rahmen und bleibt bei allem Geröchel durchwegs verständlich. Am besten allerdings gefällt mir die Drum-Sektion: Hier wird mal nicht der Dauerblast an den Hörer gebracht, sondern ein eher stakkatoartiges Stampfen praktiziert, das zwar nicht für Hyperspeed sorgt, dafür aber deutliches Gewicht auf den Begriff "Heavyness" legt. Mal eine feine Abwechslung!
Die 42 Minuten Spielzeit sind Standard, nix Weltbewegendes, aber zumindest ausreichend und das Coverartwork weiß ebenfalls zu gefallen. Eine rundum gelungene Sache also, die sowohl Freunde von Bands wie Amon Amarth als auch Fans von Dismember oder alten Entombed gefallen dürfte.
Hannes