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Witchcraft - The Alchemist

Witchcraft - The Alchemist
Stil: Hard Rock
VÖ: 05. Oktober 2007
Zeit: 43:16
Label: Rise Above Records
Homepage: www.witchcrafthome.com

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Habt ihr genug von runtergestimmten Gitarren? Wollt ihr keine Frontgrunzer mehr? Wollt ihr zurück in eine Zeit, als ein tragbares Tonabspielgerät noch die Ausmaße eines Kühlschranks hatte? Dann willkommen bei Witchcraft!

Diese Jungs aus Schweden bieten tatsächlich Hexenwerk - und zwar der allerfeinsten Sorte. Als ob die letzten dreißig Jahre nicht passiert wären, zelebrieren Witchcraft wilden, rohen Rock, der klingt, als ob sich die Doors, Cream, Black Sabbath und andere Freunde zufällig in der Zeitmaschine von Dr. Who (die innen bekanntlich größer als außen ist) getroffen hätten und ihr ganzes Aufnahmeequipment gleich mitgenommen hätten. Getriggerte Drums, Pro-Tools, digitale Technik? Wer das sucht, hat nur Fehlanzeige. Geboten wird eine absichtliche low fi-Produktion, die wirklich erstaunlich genau den soundmäßigen Geist der 60er und frühen 70er atmet, als man noch Tonbandgeräte hatte und es ein erstes Raunen um ein System mit zwei Lautsprechern gab.

Dabei haben sich Magnus Pelander (Vocals, Gitarre), John Hoyles (Gitarre), Ola Henriksson (Bass) und Fredrik Jansson (Schlagzeug) um Einiges von ihren ersten beiden Alben entfernt: anstelle generischen Doom-Rock zu bieten, zünden sie auf der aktuellen Langrille ein Feuerwerk an hypnotischem Riffing, das allerdings das vermeidet, das die 60er-Sounds für heutige Ohren manchmal ungoutierbar macht. Anstelle von endlosem Gegniedel und "psychedelischem" (also wirrem) Songwriting gibt es hier starke Nummern, die von Magnus Pelanders atmosphärischem Gesang (angelehnt an Jim Morrison) veredelt werden.

Kostprobe? Nehmt nur das flotte "Leva" oder auch "Hey Doctor", bei dem sich feinste Melodien mit malmenden Riffs in einer entspannten Melange verbinden (ja, das geht). Gekrönt wird das Werk vom dreiteiligen Titeltrack, das die gesamte Palette der Jungs nochmals aufs Tapet bringt und die gloriosen experimentellen Endlosstücke der oben aufgerufenen Kollegen in Erinnerung bringt, ohne allerdings zu nerven. Ein gelungenes Retro-Prog-Stück - so was muss man erst mal hinkriegen!
Nachdem die Jungs in der Vergangenheit ein bisschen vom Pech verfolgt waren (eine Tour in Amerika mit Corrosion Of Conformity fiel dem Hurrikan Katrina zum Opfer, eine Supportaufgabe für Monster Magnet kam unter die Räder, als sich der Spacelord himself die Birne wegpfiff), wollen sie nun mit Touraktivitäten rund um den Globus wieder angreifen. Hoffen wir mal, dass sie dieses Mal mehr Glück haben!

Holgi

6 von 6 Punkten

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