Review
Mystic Prophecy - Satanic Curses
VÖ: 19. Oktober 2007
Zeit: 48:12
Label: Massacre Records
Homepage: www.mysticprophecy.net
Wow, was für eine Erholung. Es gibt sie also doch noch. Ich habe in letzter Zeit nur noch gerüchteweise davon gehört. Zu groß ist der Stapel mit Metalcore neben meinem Schreibtisch. Aber hier liegt sie wahrhaftig vor mir, eine Power-Metal-CD mit Eiern. Mystic Prophecy liefern hier, entgegen jedem Trend, eine reinrassige Metalscheibe mit fetten Riffs und einem Hammergesang ab.
Nach kurzem Schlachtengetümmel geht es mit einem Riffgewitter direkt in den ersten Knaller "Back From The Dark", und der hat es in sich. Hier treffen Kraft und Melodie aufeinander, um sich in einem großartigen Refrain zu entladen. Ja, genau das wollen wir hören. Die deutsch-griechische Allianz um Sänger R. D. Liapakis liefert hier wirklich vorzügliche Arbeit ab. Dass wir es hier nicht mit einer Eintagsfliege zu tun haben, das sollte nach dem starken Vorgängeralbum Savage Souls von 2006 eigentlich eh schon jedem klar sein. Die mit dem Opener eingeschlagene Richtung verfolgen Mystic Prophecy konsequent weiter, fast alle Songs sind im gehobenen Uptempo-Bereich angesiedelt und - ich sage es euch - rocken wie die Sau. Einzig und allein der atmosphärische Titelsong "Satanic Curses" nimmt das Tempo kurzfristig ein bisschen zurück. Einzelne Songs hervorzuheben ist fast nicht möglich, da alle mit geilen Riffs gesegnet, und mit königlichen Mitsingrefrains garniert werden. Etwas störend sind eventuell die teilweise stark klischeehaft umgesetzten ("Dark Forces") und in holperigem Englisch gehaltenen ("Evil Of Destruction") Songtitel und Texte. Aber keine Sorge, das verfliegt nach ein paar Durchläufen und man kann sich um so mehr an Doublebass-Metal-Hymnen wie "Sacrifice Me", "Demons Blood" und besonders "Damnation", das fast schon mit einem slayeresquen Riff daherkommt, erfreuen. Auch das Stakkato-Gitarren-Fest bei "We Rock The Night" ist nicht von schlechten Eltern. Wo wir gerade bei Gitarren sind, irgendwie kam mir das Gitarrenspiel die ganze Zeit schon bekannt vor, und siehe da, Markus Pohl, der auch bei Symphorce die Axt bedient, zupft bei Mystic Prophecy am Sechssaiter.
Satanic Curses ist tolles Power-Metal-Futter für alle die sich gern mit Symphorce, Sacred Steel, Brainstom, Gamma Ray, Freedom Call und den Hammerfall von früher beschäftigen, und die keine Angst vor einer durchbretternden Double-Bass-Drum oder ein paar härteren Riffs haben. Mystic Prophecy stehen für handgemachten, melodiösen, schnellen und besonders hervorzuheben technisch hochwertigen Teutonen-Metal mit grandiosem Gesang und großen Melodien. Als Zugabe gibt's zu allem Überfluss noch eine nette Version von Black Sabbaths "Paranoid" auf die Ohren. Klare Kaufempfehlung!!
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