Review
Richie Kotzen - Return Of The Mother Head's Family Reunion
VÖ: 19. Oktober 2007
Zeit: 57:20
Label: Frontiers Records
Homepage: www.richiekotzen.com
Nachdem ja hinsichtlich seines Namens schon genügend Scherze gemacht worden sind, kann man nicht mal ein Jahr nach seinem letzten Album Into The Black sagen: der Richie ist (schon) wieder da. In jüngster Vergangenheit lag der aus Pennsylvania stammende Gitarrist ja nicht unbedingt auf der faulen Haut, was sein aktuelles Album beweist. Dieses wurde auf den ellenlangen Titel Return Of The Mother Head's Family Reunion getauft. Schade, dass kein Titeltrack auf der Scheibe vorhanden ist, das hätte mich schon interessiert wie man diesen Titel in einen Song integrieren kann...
Mit "Go Faster" geht man gleich in die Vollen, das ist ein schöner mit Funk und Blues durchtränkter Rocker, wie er im Buche steht. Auch das anschließende "You Know That" schlägt in die gleiche Kerbe, nur vielleicht noch ein bisschen rhythmusbetonter. Bei "Fooled Again" hingegen hat man es vielleicht ein bisschen übertrieben. Klar, blusiger Hard Rock, der auf gutem Niveau dargeboten wird, steht klar im Mittelpunkt doch gen Schluss hin verliert man sich etwas zu sehr in einer Jamsession. Doch das macht die klasse Ballade "Faith" locker wieder wett. Schöner gospelartiger Chorgesang, der von einem stimmigen Arrangement unterstützt wird, lässt The Commodores heraufbeschwören. Das coole "Bad Things" gehört zusammen mit dem eingängigen "Do It To Yourself" zu den weiteren sehr guten Songs auf der Scheibe. Doch auch das dynamische "Dust" und das Boogie-lastige "Can You Feel It" lassen sich auf das gleiche Niveau stellen. Die restlichen Songs bewegen sich auf derselben Spielwiese und fallen bis auf den europäischen Bonus-Track "Drift" zwar etwas ab, sind aber alles andere als schlecht. Dabei ist die Grundstimmung eine andere als auf Into The Black. Hier wird weitaus lockerer und nicht ganz so düster gerockt, das macht gute Laune und mächtig viel Spaß.
Der US-Amerikaner hat es wieder einmal geschafft ein gutes Solo-Album zu veröffentlichen, für das er dieses Mal Hilfe in Form von Arlan Schierbaum (Keyboards), Virgil McKoy (Bass) und Franklin Vanderbilt (Drums) bekommen hat. Die warme Produktion wurde allerdings wieder wie schon beim Vorgänger von Richie Kotzen himself übernommen. So lange in der Singer/Songwriter-Schiene solche Leute wie diesen Ausnahmegitarristen (der noch dazu verdammt gut singen kann) gibt, muss man sich um die Qualität keine Sorgen machen. Jeder der mit blueslastigen Hard Rock etwas anfangen kann sollte hier zugreifen.
Andi