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Power - Roll The Dice

Power - Roll The Dice
Stil: Thrash Metal
VÖ: 08. Oktober 2007
Zeit: 41:01
Label: STF Records
Homepage: www.powerthrash.com

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Na, das ist doch mal etwas zur Zeit ziemlich Ungewöhnliches: Ein Thrash-Album ohne Einflüsse anderer Musikrichtungen wie Death oder Black Metal, Metal- oder sonst irgendein -core. Einfach nur purer Thrash, der ganz deutlich in den Achtzigern des letzten Jahrhundert verwurzelt ist. Das könnte mir durchaus Spaß machen. Leider aber bleibt's beim "könnte", wirklich überzeugen kann mich der Silberling nicht.

Das fängt schon beim Coverartwork an: Mit viel Augen zudrücken wäre es möglich, lächelnd über dieses "Kunstwerk" hinwegzusehen (Hm, wie soll man mit geschlossenen Augen denn was sehen?), aber eigentlich isses einfach nur schlecht und stümperhaft gepinselt. Und die Qualität des Coverbildes deutet auch die Qualität der Produktion an: Ziemlich mies. Ich habe echt nix gegen eine raue und authentische Abmischung, aber diese CD kommt saft- und kraftlos rüber. Möglicherweise sollte damit ein "authentisches 80er-Jahre-Feeling" vermittelt werden, aber nicht alles aus dem Jahrzehnt war erinnerungswürdig (ich werfe hier mal die Begriffe "Spandexhosen" und "Pudelfrisur" in den Raum). Es klingt einfach nur billig, die Gitarren sägen stumpf vor sich hin, die Snare kling wie eine Vertonung von Günther Grass' Roman "Die Blechtrommel", die Bassdrum und Tom-Toms haben wenig bis gar keinen Druck, das Blech dagegen keinerlei Höhen. Einzig die Bassläufe sind nicht wirklich schlecht, die können ein wenig punkten.
Was mir ebenfalls nicht gefällt, ist die Leistung der Band an ihren jeweiligen Instrumenten. Da kommen mir böse Worte wie "Schülerband" in den Sinn. Gitarrenmäßig wird Standardriffing geboten und sonst gar nix. An zwei oder drei Stellen erinnert das sogar ein wenig an ganz frühe Slayer, aber das sind dann auch die einzigen Highlights bei der Sechs-Saiter-Fraktion. Der Bass ist zumindest zweckdienlich eingesetzt, da kann ich mit leben. Aber das Schlagzeug! Sorry, aber das Wort "furchtbar" trifft das Spiel an den Kesseln recht genau, da muss noch jede Menge Proberaumzeit investiert werden, um zumindest auf Durchschnittsniveau zu kommen. Die große Ausnahme von diesen Individualleistungen bildet Frontmann Maxwell S. Hunter: Ganz feines Thrash-Stimmchen; rau/heiser, ohne zu kreischen und trotzdem mit genug Druck, um aus der Masse herauszuragen.
Songtechnisch wird leider auch nur Durchschnittskost geboten, typische Trashstücke halt ohne echte Highlights. Eigentlich herrscht hier immer das gleiche Geschwindigkeits- und Aggressionslevel, nur bei "Buried Alive" wird zumindest anfangs der Fuß vom Gaspedal genommen, was dem Song auch hörbar gut tut. Leider aber auch nur in der ersten Hälfte des Stückes, danach fällt die Band wieder in den üblichen Trott zurück. Und noch einen Song gilt es zu erwähnen: Bei "Nightmare Injection" zeigen die Herren an den Gitarren, dass sie durchaus auch zu anständigen Leads fähig sind, leider aber erst im letzten Drittel des Stückes. Es geht doch, warum gibt's davon nicht mehr auf dem Silberling zu hören? Die Spielzeit von 41 Minuten ist zwar nicht überwältigend, aber wenigstens in Ordnung.
Tjo, was haben wir denn auf der Guthabenseite zusammengetragen? Einen guten Sänger, zwei halbe Songs, die gefallen können und ein wenig Retro-Charme; insgesamt reicht das nicht, um die CD zu retten.

Hannes

2 von 6 Punkten

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