Review
Various Artists - Nuclear Blast Allstars - Out Of The Dark
Nach Roadrunner (Roadrunner United) hat sich also nun auch Nuclear Blast dazu entschlossen, zum eigenen 20-jährigen Jubiläum ein All-Star-Album auf den Markt zu bringen. Nee, stimmt nicht ganz, es sind sogar deren zwei! Nach Into The Light, welches die eher konventionelle Seite des Labels ansprach, liegt nun mit Out Of The Dark auch der "böse" Bruder erstgenannter CD vor.
Geschrieben wurden die hier vertonten Stücke allesamt von Peter Wichers, einem der Gründungsmitglieder von Soilwork. Aber nein, nicht nur geschrieben hat der gute Mann die Songs, sondern auch produziert und eingespielt! Zumindest bei der Einspielung hat er sich dann aber doch Helfer geholt und zwar in Form der Schlagzeuger Dirk Verbeuren und Henry Ranta, beide (Ex-)Soilwork-Mitglieder. Und natürlich auch am Mikro hat sich Herr Wichers nicht selbst versucht, das hat er lieber Leuten überlassen, die sich damit auskennen. Und die Liste an Gastsängern hat es dann wirklich in sich: Geben sich doch u.a. Peter Tägtgren (Hypocrisy), John Bush (Ex-Anthrax) und Maurizio Iacono (Kataklysm) die Ehre!
Mit so viel geballter Kompetenz sollte da nichts schief gehen...
Dem Album merkt man an, dass es von einer einzigen Person geschrieben wurde und trotzdem schafft es Mr. Wichers, dass die Scheibe nicht langweilig wird, weil er versucht, die Stücke den jeweiligen Sängern anzupassen. Das ist Fluch und Segen zugleich. Denn auch wenn sich dadurch ein roter Faden durchs ganze Album zieht und es trotzdem abwechslungsreich genug bleibt, um den Hörer nicht zu langweilen, ergibt sich durch die vielen Stilwechsel ein manchmal etwas unzusammenhängendes Bild, so, als würde es sich bei Out Of The Dark nicht um ein Album handeln, sondern um zehn Songs, die sich zufällig auf dieser CD befinden.
Dabei wird dem Hörer hier das volle Spektrum an etwas deftigeren Metal-Stilen geboten: Kommt z.B. "Devotion" (mit Wintersun-Sänger Jari Mäenpäa am Mikro) schwarzmetallisch-böse daher, knallt einem Herr Iacono auf "Cold Is My Vengeance" die volle Death Metal-Breitseite um die Ohren, während "The Overshadowing" und "Paper Trail" wieder wesentlich melodischer rüberkommen.
Das Problem ist, dass einem hier einfach zu viel Abwechslung geboten wird; wenigen Hörern dürften alle hier vertretenen Stilrichtungen zusagen. Aber immerhin gibt es bei den Songs an sich keine Ausfälle, so wird also jedem zumindest ein bisschen geboten. Gut 40 Minuten Spielzeit sind jetzt nicht die Welt, aber auch nicht so wenig, dass ich empört aufschreien müsste. Klingen tut das Werk auch recht ordentlich, da gibt sich Nuclear Blast also auch keine Blöße. Es wird übrigens auch eine Double-CD-Edition geben, auf deren zweiter Scheibe noch eine Sammlung von Klassikern, seltenen Tracks und brandneuen Songs zu finden sein wird.
Ein durchaus interessantes Werk, das zwar nicht jedem Hörer immer gefallen wird, dafür aber jedem Kunden immerhin ein wenig zu bieten hat.
Hannes
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