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Cruachan - Pagan

Cruachan - Pagan
Stil: Folk Metal
VÖ: 05. April 2004
Zeit: 52;37
Label: Karmageddon Media
Homepage: www.cruachanireland.com

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Nach eigenen Angaben verstehen sich die Iren von Cruachan als Storyteller, Geschichtenerzähler also. Die Songs auf Pagan erzählen vor allem aus der bewegten Geschichte Irlands: von den Plünderungen der Wikinger ("Viking Slayer") über Brian Boru, dem letzten Hochkönig ("Ard Rí Na Heireann") bis zum Kampf um die Unabhängigkeit ("Micheal Collins"). Trotz der angenehm durchdachten Texte liegen die überwältigenden Stärken dieses Albums auf der musikalischen Seite. Der stilistische Bogen spannt sich von traditionellen keltischen Arrangements und Folk-Weisen über klassisch bis recht modern klingenden "normalen" Heavy Metal bis hin zu agressivem Black Metal. Im Gegensatz zum doch etwas soften Vorgängeralbum Folk-Lore wird der Akzent wieder etwas mehr auf Black Metal gesetzt. Herausragend ist dabei vor allem der Titeltrack, textlich fast schon eine klassische BM-Schimpftirade auf die katholische Kirche. Durch die jüngeren Pädophilie-Skandale auch in Irland und die Tatsache, das die Grüne Insel nach Ansicht einiger immer noch quasi aus dem Vatikan regiert wird, haben Cruachan hier aber den meisten Möchtegern-Kirchenschändern a la Deicide einen Realitätsbezug voraus, der ihre Kritik wesentlich erwachsener macht.

Zu erwähnen sind in Sachen stilistische Vielfalt auch die Vocals. Verächter von Frauengesang werden mit Pagan keine Freude haben, da Sängerin Karen den Großteil des Gesangs bestreitet. Ihre Stimme ist allerdings angenehm ruhig und keinesfalls ein Nightwish-artiges Geträller. Den Rest allerdings bildet pandafarbenabschminkcremefestes BM-Gekreische. Ausnahme ist die Folk-Einlage "Some Say The Devil Is Dead", für die ein externer Folk-Sänger engagiert wurde.
Diese enorme Vielfalt lässt es eigentlich nicht zu, dass man sich mit Pagan langweilt. In den Songs, Balladen und Intrumentalstücken vermischen sich die verschieden Elemente, wechseln sich ab und sorgen ständig für Überraschungen. Dennoch wirken die Songs nie beliebig zusammengewürfelt, sondern stets homogen und logisch. Gefreut hat mich auch die Neuauflage von "The Fall Of Gondolin" aus dem Debütalbum Tuatha Na Gael von 1995. Ist der Schmutz der katastrophalen Produktion des Frühwerks einmal abgewaschen, offenbart sich auch hier wieder eine musikalische Perle. Eigentlich sollten Cruachan Tuatha Na Gael gleich nochmal komplett neu aufnehmen. Denn sonst bleibt Pagan mein Lieblingsalbum von Cruachan und einer meiner Favoriten für das Album des Jahres. So muss Folk Metal klingen!

Tankred

6 von 6 Punkten

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