22 Headbänga online
Suche:
Reviews (10415)
Navigation
Artikel des Tages
Review:
Theatres Des Vampires

Interview:
Acid Milk

Live-Bericht:
Narsil

Video:
Leaves' Eyes
RSS RSS
Atom Atom
 

Review

CDs von Soul Takers kaufenZur Druckversion dieses ArtikelsDiesen Artikel als PDF speichern

Soul Takers - Flies In A Jar

Soul Takers - Flies In A Jar
Stil: Melodic Metal
VÖ: 22. Juni 2007
Zeit: 51:22
Label: Dragonheart Records
Homepage: www.soultakers.net

buy, mail, print

Heavy Metal als konsequente Weiterentwicklung der klassischen Musik anzusehen, würden manche Leute unterstreichen, andere eher verneinen und wieder andere vermutlich als Beleidigung sehen. Die beiden italienischen Pianistinnen Francesca und Federica Badalini gehören der ersten Gruppe an und gestalten in diesem Sinn auch ihre Form der klassischen Musik, wobei sie dem Klavier unüblich viel Raum lassen, dadurch aber gezwungen sind, die sonst üblicherweise dominierenden Instrumente etwas in den Hintergrund zu drängen.

In Italien konnte Soul Takers bereits mit dem Debutalbum Tides die Masse der metallastigen Hörer für sich gewinnen, was sie mit ihrem neuen Album Flies In A Jar nun auch über die Grenzen hinaus erreichen wollen. Doch ist der Fan metalener Klänge aus Italien in erster Linie immer wieder dasselbe gewohnt. Es muss hoch sein, es muss bombastisch sein, es muss episch sein und in der Konsequenz findet man immer wieder Rhapsody Of Fire. Auch bei Soul Takers gibt es Ansätze, über die eine Verbindung hergestellt werden könnte, denn Sänger Dino Brentali genoss eine klassische Gesangsausbildung und weiß diese durchaus einzusetzen. Nur überrascht es hierbei dann doch, dass es in Italien wohl keine Bassisten, Bass-Baritons oder andere tiefe Stimmen gibt, denn obwohl Dino es anscheinend beherrscht, scheint er sich in den hohen Tonlagen eher zu Hause zu fühlen. Dies kommt der Musik nicht immer zu gute. Für Abwechslung im Gesang wäre der Hörer an einigen Stelle sehr dankbar. Auch eine akzentfreie Aussprache oder die Verwendung der italienischen Sprache wäre gerade bei der Ballade "Another World" wünschenswert.

Die Musik wird als dekadenter Melodic Metal verkauft. Melodic Metal wird auch geliefert und das Dekadente ist in erster Linie der häufige Gebrauch von Violine und im Besonderen des Klaviers. Dieses ist beinahe omnipräsent auf der gesamten Scheibe, was aber für mich gerade einen besonderen Reiz an diesem Werk ausmacht. Denn der reine Pianoklang (es werden keine Keyboards verwendet, sondern echte Klaviere), erzeugt einen angenehmen Ton, der sehr gut in den metallischen Klangkörper eingebunden ist.

Auch wenn die Scheibe nicht als Überfliegerscheibe gewertet werden kann, dafür wäre mehr Abwechslung im Gesang notwendig und es kommt auch eine gewisse Eindruck von Eintönigkeit beim Durchhören auf - hier wäre die Verwendung von unterschiedlichen Ansätzen aus der klassischen Musik eine Möglichkeit -, so muss man dennoch die Ideen und die Umsetzung loben. Es ist eine gute Scheibe geworden, die die beiden Pianistinnen kreiert haben. Wer guten Melodic Metal zu schätzen weiß und sich auch nicht durch eine hohe Männerstimme verschrecken lässt, sollte auf jeden Fall einmal reinhören.

Anspieltipps: Belied, Staring Eyes, Another World

Sophos

4 von 6 Punkten

Zur Übersicht
Zur Hauptseite

Weitere Berichte und Infos
Weitere Reviews
Nächstes Review: Magnacult - Synore
Vorheriges Review: Caamora - Walk On Water (EP)

© www.heavyhardes.de