Review
Oratorio - Redemption
VÖ: 07. Juli 2007
Zeit: 47:45
Label: Rivel Records
Homepage: www.oratoriometal.com
Oratorio sind fünf Finnen und legen mit Redemption bereits ihr Zweitwerk vor. Ihr Debüt The Reality Of Existence aus dem Jahr 2003 war dabei komplett an uns vorbei gegangen. Schade eigentlich, denn Oratorio spielen angenehmen Heavy Metal irgendwo in der Schnittmenge zwischen Children Of Bodom und Iron Maiden. Der Gesang von Joel Hekkala gibt dabei noch einen kleinen Schuss Gothic hinzu, weil er teilweise recht samten und weich rüberkommt und ich unwillkürlich an die beiden Villes Valo und Laihiala denken muss. Gute Beispiele hier sind "Raw" und die Ballade "Come Into My Heart". Auf Redemption wird großer Wert auf ausgefeilte Songs gelegt; bei jedem Durchlauf gibt es mehr von den drei Gitarren zu entdecken. Jedoch wird auch an die Sänger-Liebhaber gedacht. Vor allem die Refrains sind nett mit Chören unterlegt und arrangiert ("Raw", "Inner Weakness"). Teilweise sind die Songs von der Struktur her recht traditionell ausgefallen ("Whispers In The Night"), teilweise baut man modernere Elemente in den Sound ein ("Burning").
Textlich werden Beziehungen zur Frau, zu sich selbst, zur Welt im Allgemeinen und zu Gott analysiert. Interessante Ansätze, gerade Letzteres ist heutzutage ja absolut selten, weil es Mode ist, sich seines christlichen Glaubens zu schämen und ihn ausschließlich im Privaten zu zelebrieren.
Oratorio zelebrieren netten Heavy Metal, der gut nebenbei läuft. Leider befinden sich wie so oft die besten Lieder eher am Anfang des Albums ("Cold State", "Raw", "Inner Weakness"), und die weiter hinten bleiben nicht so im Ohr hängen, weil keine neuen Ideen mehr kommen. Dadurch reduziert sich die zweite Hälfte des Albums auf angenehme Hintergrundmusik. Trotzdem ein schönes Album ohne große Durchhänger.