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Disgorge (MEX) - Gore Blessed To The Worms

Disgorge (MEX) - Gore Blessed To The Worms
Stil: Death Metal
VÖ: Oktober 2006
Zeit: 32:23
Label: Xtreem Music
Homepage: www.disgorge-mex.com

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Ah, endlich mal wieder eine Veröffentlichung im Feld der Trümmercombos! Nein, damit meine ich nicht solche Weichspüler wie Cannibal Corpse, Vader oder Nile, ich denke da an Krawallbands wie Devourment, Brodequin oder Disgorge (USA). Genau in diesem Segment sind auch die mexikanischen Namensvettern obiger Disgorge anzusiedeln.
Allerdings waren sie bisher für mich eher eine Art holprige Version der US-amerikanischen Disgorge (man sollte gar nicht glauben, wie viele Bands diesen Namens es gibt; nach kurzer Suche habe ich sieben davon gefunden!). Gerade deswegen war ich gespannt, ob sich die Band mit dem neuen Album weiterentwickeln konnte, zumal mit Antimo der bisherige Fronter das Boot verlassen hat und die Vocals nun von Edgar und Gerardo übernommen wurden.
Nun, zumindest "sangestechnisch" hat sich dabei nicht viel verändert, noch immer klingen 90 Prozent der Vocals wie ein Wildschwein, das gerade in den Häcksler gezogen wird. Moment, nur 90 Prozent? Ja, genau, denn hin und wieder wird das Gegurgel durch ein Keifen ersetzt bzw. ergänzt, das ein wenig an Exhumed erinnert. Eine schicke Auflockerung, wie ich finde, es bringt etwas Abwechslung rein.
Aber noch überraschter (im positiven Sinn) war ich, als ich mich mehr mit der instrumentalen Seite der Scheibe beschäftigte. Hat der Schlagzeuger doch wirklich einen Sprung nach vorn gemacht und auch der Bass kommt an einigen Stellen richtig gut zur Geltung, hat mich das Gitarrenspiel doch am meisten beeindruckt: Nicht nur, dass mich einiges daran an Fleshcrawl erinnerte, nein, auch Dismember/alte Entombed scheinen an ein paar Stellen durch! Und ums ganz auf die Spitze zu treiben, könnte der zweite Teil von "Pest.Blood.Metal" auch von Paradise Losts Erstling stammen!
Damit wird auch klar, dass hier nicht nur auf höchster Tempostufe gemetzelt wird, sondern auch mal der Fuß vom Gaspedal genommen wird. Trotzdem wirken die langsameren Passagen nicht weniger deftig, sondern eher auf eine schleichende Art brutal.
Außerdem wird der Silberling durch ein paar akustische Zwischenspiele und Sprechpassagen aufgelockert.
Doch, die Jungs aus Mexiko haben durch die Integration verschiedener Einflüsse wirklich einen ganz großen Sprung nach vorn gemacht. Dadurch wird die Scheibe nämlich wesentlich abwechslungsreicher, als es normalerweise bei Musik dieser Art der Fall ist. Mag das ein oder andere Break auch noch ein wenig holprig klingen oder das Schlagzeug an ein paar Stellen den Rest der Band überholen, so wird trotzdem deutlich, dass hier nicht nur Raum zur Entwicklung ist, sondern auch der Wille dazu.
Dazu kommt noch, dass die Produktion der Scheibe durchaus auf hohem Niveau anzusiedeln ist, zumindest was den Vergleich mit anderen Gruppen aus dem Extremsektor betrifft.
Bei all der Veränderung sollte man aber eines nicht vergessen: Bei dieser Scheibe handelt es sich immer noch um ein Extremwerk für eine extreme Kundschaft. Das ist nichts für den Massenmarkt, sondern von Spezialisten für Spezialisten gemacht. Wem also Bands wie Kataklysm, Houwitser & Co schon fast zu deftig sind, der wird hieran keinen Gefallen finden, für Fans oben genannter Knüppelcombos sollte die Scheibe aber ein Leckerbissen sein.
Wie schneidet die Scheibe denn jetzt im Vergleich zum letzten Output der amerikanischen Namenskollegen ab? Nun, unentschieden würde ich mal sagen: Wirkt die US-Konkurrenz immer noch etwas tighter und professioneller, so punkten die Herren aus dem Lande des Tequila in Sachen Abwechslung.
Somit bleibt mir gar nichts anderes übrig, als hier den Mut zur Veränderung mit fünf Punkten zu belohnen. Wenn noch ein wenig Entwicklung technischerseits spürbar wird, habe ich kein Problem, bei zukünftigen Projekten auch die Höchstnote zu ziehen.
Feines Futter für die Grobwurstfraktion!

Hannes

5 von 6 Punkten

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