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Sideburn - The Newborn Sun

Sideburn - The Newborn Sun
Stil: Seventies Rock
VÖ: 25. Mai 2007
Zeit: 63:58
Label: Buzzville Records
Homepage: -

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Ein Blick auf das Cover sagt mehr als tausend Worte oder ein noch so verkaufsförderndes Promozettelchen. So wird ein leicht verschnörkelter aber gut zu lesender Schriftzug mit einem flammenden Meer, das eine zufrieden vor sich hin schlummernde Sonne umringt, dargestellt. Um es mit den Worten einer Waschmittelwerbung aus den 70ern zu sagen: da weiß man, was man hat!
Mit The Newborn Sun legen die Schweden um Gitarrist und oberhaarigen Bart- und Mattenträger Morgan Zocek ihr zweites Album nach Trying To Burn The Sun (2002) vor, das jedem Rockfreund der End-60er-/Anfang-70er-Jahre gut und genussvoll ins Lauschorgan hüpfen dürfte. Sauber und schnörkellos wabert der Sound des Quartetts dem Kleinhirn entgegen.

Das Album bietet über eine Stunde zähflüssigen Hard Rock mit Blues- und Sabbathriffs unterlegt an. Als obergärige Würzmittel werden ein Schuss Hammondorgel mit einem leichten Hauch von Spacerock und etwas "neuere" Sounds der Duftmarke The Cult oder alte Spiritual Beggars gereicht und fertig ist das vollmundig nahrhafte Schlaghosengebräu. Dazu werden ausufernde aber nie langatmig wirkende Instrumentalpassagen eingebaut, die einige Songs jenseits der Neun-Minuten-Grenze zu liegen kommen lassen. Zappt einfach mal in den Abschlusstrack "Ride The Rainbow" rein und taucht ein in die melancholische und friedvoll warme Welt der süchtig machenden Melodien und dicht geknüpften Waberteppiche. Ein herrliches Hörbeispiel einer saugeilen Scheibe, die nun bereits zum zwanzigsten Mal durch die Boxen gejagt wird.

"Farmer Joe" hört sich wie ein "For The Dope" an und hat wohl etwas von beidem. Mit dieser Lavamucke pflückt der Bauer Josef halt seine Bewusstsein erweiternde Pflanzenwelt von den Äckern der Mutter Erde. Akustische Singalong-Songs wie "Another Day In The Blue" lassen uns, verträumt auf einem verkoteten Grashalm kauend, selig zufrieden in eines der Beete unseres zuvor löblich erwähnten Landwirtes fallen. Der Song besitzt ein sanftes Progrockfeeling der 60er und 70er Jahre ohne aber wirklich ekstatisch und verkopft zu proggen. Blind Melon aus den 90ern schießen mir als Anhaltspunkt zusätzlich unweigerlich in den vernebelten Kopf.

Wer auf düsteren erdigen Sound oder oben genannte Bands steht und nicht genug von der bizarren Klangwelt aus dem Zeitalter der Studentenrevolten, Drogen und freien Liebe bekommen kann, sollte jetzt aufhören zu lesen und sich das Teil schleunigst zusammen mit der aktuellen Litmus ins heimische Plattenschränkchen neben der kleinen Bar und dem Apothekerkasterl stellen. Vortrefflich gut!

Siebi

5 von 6 Punkten

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