Review
Metsatöll - Curse Upon Iron (CD/DVD)
VÖ: 25. Mai 2007
Zeit: CD 73:00 - DVD ca 100 Min.
Label: Westpark Music
Homepage: www.metsatoll.ee
Metsatöll ist ein Metal-Quartett aus Estland, das bisher drei Alben veröffentlicht hat. Allerdings hat die Band im Laufe der Jahre immer mehr traditionelle Instrumente aus der estländischen Volksmusik wie z.B. Dudelsäcke, Kannel (eine Art Zither) oder Pfeifen und Flöten in ihren Sound integriert und inzwischen bezeichnen sie sich selbst als Ethno Metal-Band.
Der Nationalmännerchor Estland ist der derzeit einzige professionelle Vollzeit-Berufs-Männerchor, der durch Kooperationen mit diversen Symphonieorchestern weltweit bekannt wurde und 2003 für seine CD Sibelius Cantatas sogar einen Grammy in der Kategorie "Best Choral Performances" erhielt.
Entsprechend interessant gestaltet sich eine Zusammenarbeit dieser beiden unterschiedlichen Gruppierungen, deren Ergebnis auf den Namen Curse Upon Iron hört und als Live-CD bzw. DVD vorliegt. Curse Upon Iron ist eine bombastische Umsetzung klassischer Rockmusik mit Gitarre, Schlagzeug, Bass und Gesang, die durch die oben erwähnten Instrumente angereichert und durch den voluminösen Gesang des aus 54 Stimmen bestehenden Chores vervollständigt wird. Die Musik umfasst dabei zum einen Stücke von Metstöll und zum anderen Stücke des Komponisten Veljo Tormis, die alle von Tauro Anits, einem der bekanntesten Musiker/Arrangeure Estlands, für Curse Upon Iron überarbeitet wurden. Die Lieder bieten einen bunten Strauß an verschiedensten stilistischen Einflüssen, hier rockt man zu Schamanengesängen, unterlegt Reime aus dem Kalavalo mit estländischer Volksmusik und würzt das Ganze mit dem breiten Gesangsspektrum des Nationalmännerchores.
Herausgekommen ist ein Live-Album, das Freunde ungewöhnlicher, vielleicht auch mittelalterlicher Klänge, für seinen Abwechslungsreichtum, seine vielfältigen Gesänge, seinen außergewöhnlichen Flair und seine mitreißende Musik lieben werden. Mir jedenfalls macht Curse Upon Iron sehr viel Spaß und ich bin nun wahrlich kein großartiger Fan folkloristischer Klänge, weswegen man hier trotz oder gerade wegen der ungewöhnlichen Musik ein Ohr riskieren sollte. Die CD umfasst im übrigen 15 Stücke, die am 16. Juni 2006 auf dem Maailmaküla Festival in Estland aufgenommen und deren Texte im Booklett allesamt ins Englische übersetzt wurden, während man auf der DVD drei weitere Stücke sowie ein 21-minütiges Making-Of findet. Das Konzert auf der DVD kommt desweiteren im 16:9-Bildformat und kann wahlweise in PCM Stereo oder 5.1-Dolby Suround-Sound genossen werden.
Ohne Wertung