Review
Lost Life - Odium (The Downfall Of Bleeding Hearts)
VÖ: 20. März 2007
Zeit: 42:11
Label: Fullmoon Funeral Productions
Homepage: www.lost-life.de
Hell Yeah!!! Lost Life aus Deutschland (Bayern?) haben sich auf ihrem Debut den ursprünglichen Black Metal auf die Fahnen geschrieben. Eigentlich sollte man aber hier in der Einzahl sprechen, denn hinter Lost Life verbirgt sich das Pseudonym Nephesus, der für alles verantwortlich zeichnet und sich nur für Liveauftritte mit Gastmusikern verstärkt. Und selten hat eine Labelinfo mehr recht als hier: "taking you back to a fogotten time, when Black Metal used to be raw, cold and evil".
Das trifft den Nagel hier so richtig auf den Kopf. Schon alleine die Produktion ist schön roh und rau gehalten worden und vermittelt den Songs somit zusätzliche Kälte. Als einzigen Kritikpunkt auf Odium ist hier lediglich der Drumsound anzuführen, denn auch wenn er sich der kalten Produktion anpasst, so erweckt dieser speziell bei den schnellen Passagen den Beigeschmack, aus der Konserve gezogen worden zu sein.
Ansonsten gibt es hier jedoch absolut nichts, aber auch rein gar nichts zu bemängeln. Dieses Album ist kalt, es ist böse, es ist roh und es ist pure fucking Black Metal. Die beiden ersten Songs "Pessimistic..." und "...Visions" sind im Grunde als Intro für das darauf Folgende zu sehen. Speziell das instrumentale "...Visions" überzeugt durch seinen treibenden Rhythmus und die Schreie von Nephesus, die dem Song das nötige Etwas geben. Der Rest des Materials ist schön abwechslungsreich gehalten. Mal regiert die blanke Raserei im Song, dann wird wieder auf stampfendes Midtempo zurück geschraubt, bevor es im Uptempo wieder weiter geht. Und immer sind die Songs mit der nötigen Prise Melodie versehen, die nie zu aufdringlich wird oder sich zu sehr in den Vordergrund drängt. Eben ein schmückendes Beiwerk, mehr nicht. Man fährt auch schon mal in fast schon doomigem Fahrwasser wie zu Beginn von "Forest Of The Forgotten", ehe auf einmal der Wahnsinn und der Song in rasender Wut ausbricht. Doch so schnell dieses Gewitter gekommen ist, so schnell ist es auch wieder vorbei. Ein sehr abwechslungsreicher Song. Mit "Mankind's End" und "Verlorenes Leben" finden sich auch zwei Songs in unserer Muttersprache wieder auf Odium, während der Rest der Songs dagegen in Englisch gehalten ist.
Lost Life schafft es, mit seiner Musik Emotionen zu erwecken und über die gesamte Spielzeit am Leben zu erhalten. Das ist Kunst. Für alle Anhänger der alten skandinavischen Black Metal-Schule unbedingt zu empfehlen!