Review
Greifenkeil - Symbol
VÖ: 18. März 2007
Zeit: 76:17
Label: Grentzwert Musiklabel
Homepage: www.greifenkeil.de
Eines gleich mal vorneweg: wer mit Elektro, Dark Wave, Ambient, Industrial und Konsorten nichts anfangen kann, braucht ab hier gar nicht mehr weiterlesen. Denn genau das erwartet den gewillten Hörer auf dem zweiten Werk des Projekts Greifenkeil.
Thematisch dreht sich das Album um archäologische Funde aus dem Jahre 2005, bei dem bedeutende alte Kulturstätte entdeckt wurden, von denen man ausgeht, dass sie 7.000 Jahre alt sind. Somit wäre dies ein Fund, der älter als die Pyramiden ist.
Symbol bietet elf Songs, die zwar alle clubtauglich sind, jedoch überwiegend ruhig gehalten wurden, auch wenn man hier und dort die Grenze zum EBM streift, ohne in die dort übliche "Hektik" zu verfallen. So geschehen bei "Untertag", der zwar keinen reinen EBM verkörpert, sich aber an diesem Genre anlehnt und sehr zum Tanzen eignet. Etwas völlig anderes stellt "Survivor" dar. Dieser Song besteht aus Soundsamples aus dem Irakkrieg und den dazugehörigen amerikanischen Propagandafilmen und ist dem Inhalt entsprechend mit Industrial-Klängen unterlegt. Vielmehr eine Collage denn ein Song, der in einer Art Marschrhythmus endet. Der Rest der Songs ist dann wieder mehr in der Mixtur aus Ambiente und Industrial gehalten und wird von eher ruhigen denn von hektischen Klängen regiert. Dabei kommt man stellenweise auch ganz ohne Rhythmus aus und bietet Klanggebilde, die einen in Trance versetzen können.
Was sich jedoch anfänglich noch als sehr interessant angehört hat, verliert langsam aber sicher mir zunehmender Spielzeit seinen Reiz. Gerade bei "Winter Solstice", dem Song, der die zehn Minuten Grenze überschreitet, passiert über die lange Spielzeit einfach zu wenig. Der Song ist einfach aufgebaut, ein Rhythmus beherrscht hier das Geschehen. Fast wie in Trance fühlt man sich dann auch schon nach wenigen Minuten. Auch bei den übrigen Songs verhält es sich so, denn wirklich kurz sind auch die nicht gehalten. Und genau das ist die Krux bei Symbol: Ein paar gute Songs sind zu finden, die einen verführen und auf eine Reise mitnehmen können, doch auf Dauer bietet das Album einfach zu wenig Abwechslung. Löbliche Ausnahme ist hier das letzte Stück "Symbol (Reprise)", das wirklich einen flotten Schlusspunkt unter 76 Minuten Ambient-Industrial setzt.