Review
Grady - Y.U. So Shady?
In Austin (Texas) gibt es nicht nur wundersame Menschen mit großen Hüten, sondern auch den Austin Music Award. Dort wird jeweils auch die "Best New Band" prämiert, und diesen Titel haben sich laut Bandinfo Grady geholt. Benannt nach ihrem Sänger und Gitarristen, Gordie "Grady" Johnson, liefern die drei Cowboys astreinen Schweinebluesrock, der irgendwo zwischen frühen ZZ Top (bevor sie kommerziell wurden) und Monster Magnet liegt. Mit dem Real Slim Shady hat das hier rein gar nix zu tun, viel mehr mit heruntergestimmten Slide-Guitarren, whisky-getränkter Stimme und extrem hohem Dreckfaktor. Zwei Akkorde? Braucht kein Mensch. Vorwärts immer, rückwärts nimmer, so könnte man das Motto setzen: einfach, treibend, schmutzig, wirkungsvoll. Ob das nun der Opener "Hammer In My Hand", die Single "Woman Got My Devil" oder das launige "Black Or White" ist - immer regiert das Riff, der überraschend variationsreiche Gesang von Herrn Grady und ein abgrundtief bluesiges Feeling. Manchmal allerdings ein wenig arg rumplig wirkend, wurden die insgesamt elf Nummern live im Pedernales Studio eingespielt, in dem mit Willie Nelson ein gar nicht so artfremder Kumpan sein Unwesen treibt. Man darf überzeugt sein, dass er dem Lärmen von Grady sehr wohlwollend zugesehen hat.
Die CD kommt übrigens mit dem Video zu "Woman Got My Devil" als Bonnnus. Fein.
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