Review
Shadows Fall - Threads Of Life
VÖ: 30. März 2007
Zeit: 49:08
Label: Roadrunner Records
Homepage: www.shadowsfall.com
Shadows Fall haben im Lauf ihrer Karriere eine erstaunliche Entwicklung durchlaufen. Die Death-Einflüsse der Anfangstage sind genau wie die Metalcore - Entschuldigung: New Wave Of American Heavy Metal - Schlagseite der letzten Jahre fast gänzlich verschwunden. Dafür mausert sich der Fünfer schön langsam zu einem ernstzunehmenden Vertreter der Modern Metal/Neo Thrash-Zunft. Schon mit ihrem Century Media-Abgang Fallout From The War verpassten sie den verwendeten Überbleibseln aus der The Art Of Balance und The War Within einen modernen Anstrich. Nun, mit dem Roadrunner-Debüt Threads Of Life machen die Mannen um Brian Fair einen weiteren Schritt nach vorne und lassen es elfmal gewaltig krachen.
Das Anfangstrio "Redemption", "Burning The Lives" und "Storm Winds" bohrt sich unbarmherzig in die Gehörwindungen und weiß mit fetten Riffs, melodischen Passagen, einer unaufhaltsam treibenden Rhythmusfraktion, Tempowechseln sowie einem mehr als arschtretenden und auch sehr abwechslungsreichen Gesang zu begeistern. Ähnlich mitreißende Songs haben zuletzt nur Trivium geschrieben, aber im Gegensatz zu diesen können mich Shadows Fall durch die nicht überhörbare Nähe zu Testament wesentlich mehr begeistern. Nach dem richtig fett groovenden "Failure Of A Devout" fällt der Spannungsbogen allerdings erstmal ab. Weder das einfach gestrickte "Venomous" noch das schmachtende "Another Hero Lost" können so richtig begeistern. Schade eigentlich, denn gute Ansätze sind in beiden Songs vorhanden. Die restlichen Tracks machen diesen gefühlten Tiefpunkt aber sehr schnell wieder vergessen. Voller Spielfreude zocken sich die Jungs von einer treibenden Nummer zum nächsten stampfenden Brecher. Da ist der Nackenmuskelkater vorprogrammiert. Einzig das akustische Zwischenspiel "The Great Collapse" gewährt noch einmal eine kurze Verschnaufpause.
Knappe 50 Minuten dauert der nicht mit trendigen Emo- oder Coreparts zugeschusterte Spaß. 50 Minuten "Pure Fucking Metal" wie er nicht mehr Vergnügen bereiten könnte. Threads Of Life ist das erwartet starke Labeldebüt einer Band geworden, die gewaltig viel Pfeffer im Arsch hat. Wer hier nicht zugreift, dem gehört es nicht anders!
JR