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Leichenwetter - Klage

Leichenwetter - Klage
Stil: Dark Metal
VÖ: 29. Januar 2007
Zeit: 58:49
Label: Metal Axe Records
Homepage: www.leichenwetter.com

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An und für sich ist es ja eine gute Idee, Werke verstorbener Dichter in ein musikalisches Gewand zu stecken. Zumal man mit dieser Vorgehensweise geschickt die Klippe der deutschen Sprache umschifft, an der schon unzählige Bands zerschellt sind, die Texte in deutsch verfasst haben. Doch mit Werken von Heinrich Heine, Georg Trakl, Gottfried August Bürger, Friedrich Schiller, Georg Heym, Gottfried Benn, Andreas Gryphius, Johann Wolfgang von Goethe und Hermann Hesse umfährt man diese Hürde geschickt, auch wenn mir nicht alle der genannten Lyriker ein Begriff sind. Also alles im grünen Bereich?
Nun, leider nicht ganz. Denn bestehende Werke von Lyrikern in ein Soundgewand zu pressen, gestaltet sich zuweilen recht holprig. Manchmal, wie z.B. beim Titelsong "Klage", passen einfach das Versmaß und die musikalischen Strophen nicht so recht zusammen, wodurch das Ganze etwas hineingepresst wirkt. Doch kommen wir zur Musik, die sich grob als eine Mischung aus Dark und Gothic Metal beschreiben lässt. Dabei sei erwähnt, dass auf dem Beipackzettel gegen den "billigen Pathos Rammstein'scher Metzgerreime" gewettert wird. Komisch nur, dass sich Leichenwetter genau der musikalischen Elemente bedienen, die Rammstein zu dem gemacht haben, was sie sind, nämlich einfache Rhythmen und bratende Gitarren. Zwar vermengen Leichenwetter die Zutaten klar mit ihren eigenen Ideen, doch die Einflüsse bleiben nun mal erkennbar. Hört euch nur mal "Schwanenlied" an, und ihr wisst, was ich meine. Doch nicht nur bratende Gitarren sind hier zu finden, auch ruhige und gefühlvolle Songs ("Menschliches Elende", "An einem Grabe") fanden ihren Weg auf Klage. Gesanglich gibt es eigentlich auch nichts zu bemängeln, das Organ von Numen ist kraftvoll und klar, nur mit manchen s-Lauten hat er so seine Problemchen, denn da kommt sein Lispeln zum Vorschein. Vor allem beim Anfang von "Und Die Hörner des Sommers verstummen" wird dieser Makel bemerkbar, wird der Text doch lediglich vorgetragen und nicht gesungen. Aber ansonsten kann man über seine Leistung nichts Negatives erwähnen. Am Ende des Albums gibt es noch als kleine Zugabe zwei Remix-Versionen von "Requiem" und dem Titelsong "Klage", die beide in ein EBM-Gewand gekleidet wurden, jedoch nicht wirklich vom Hocker reißen. Hier funktioniert das Experiment von Lyrik und Moderne nicht wirklich.
Klage ist sicherlich interessant zum Anhören, bietet der Silberling lyrisch doch erheblich mehr als Einheitskost, auch wenn es ab und an arg in ein Gerüst gepresst wirkt. Auf Dauerrotation wird der Silberling jedoch nicht laufen.

Ray

3 von 6 Punkten

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