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Griffin L.O.G. - The Sting Of Life

Griffin L.O.G. - The Sting Of Life
Stil: Dark Metal
VÖ: 11. Dezember 2006
Zeit: 57:15
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.griffinlog.de

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Griffin, bei diesem Begriff denkt man sofort an die Power Metal Band aus Amerika (gibt's die denn eigentlich noch?). Doch mit diesem Sound hat Griffin L.O.G. nicht wirklich viel gemeinsam. Hinter diesem Projekt steckt Moritz Hillmayer, der schon Erfahrungen mit seinen anderen Projekten Unholy Seraph, Sick-A-Delic und One Armed Mandy sammeln konnte, auch wenn mir diese nicht vertraut waren bzw. sind.
Die ursprünglichen Wurzeln reichen bis in das Jahr 1999 zurück, damals noch unter dem Banner des Black Metal. Doch nicht nur die Projektnamen veränderten sich mit der Zeit, damit einher ging auch ein musikalischer Wandel. Grob kann man sagen, dass man der dunklen Seite treu geblieben ist. Dark Metal heißt hier die Marschrichtung, doch nur eine Bezeichnung wird den elf Songs nicht wirklich gerecht. Denn dazu sind sie zu vielschichtig angelegt und auch zu unterschiedlich. Hier und da blitzen Black Metal-Versatzstücke und etwas Punk durch. Gewürzt wird das Ganze dann auch noch mit allerlei elektronischen Spielereien. Gut, dem einen mag nun diese Stilvielfalt gegen den Strich gehen, weil sie es lieber gradliniger haben wollen. Mir dagegen gefällt es, dass sich Griffin L.O.G. nicht wirklich auf einen Stil festlegen wollen.
Beim ersten vollwertigen Album der Projektgeschichte wird eine große Spannweite aufgefahren. Der Opener "Unsatisfied" kommt noch sehr Dark Metal angehaucht durch die Boxen. Langsames bis flottes Midtempo ist hier angesagt, gepaart mit cleanen Vocals und einer eingängigen Melodie. Bereits beim darauf folgenden "Funkenblut" wird die eher elektronisch-kalte Seite ausgepackt, zumal das Eingangsriff ebenso auf einer Rammstein-Langrille gefunden hätte werden können. Wie der Titel schon vermuten lässt, handelt es sich hier um einen der wenigen deutschen Texte, der Großteil ist in Englisch gehalten. Ein schöner Stampfer vor dem Herrn. Und ich habe mir "Awake" mehrmals zu Gemüte geführt, aber die ersten Takte assoziieren immer wieder Sepulturas "Inner Self" vor meinem geistigen Auge. Aber das soll auch schon genug der Vergleiche sein, schließlich will ich hier nicht den Eindruck der Abkupferei erwecken. Eben "Awake" wechselt zwischen aggressivem Riffing und melodischen, elektronischen Parts. Mit "Zerschmetterling" hat man nicht nur ein nettes Wortspiel, sondern auch einen flotten Elektro-Rocker kreiert, der mit Sicherheit in den einschlägigen Clubs gut ankommen wird. Das Titelstück dagegen baut über die Spielzeit einen gekonnten Spannungsbogen auf, leise beginnend, fast beschwörend gipfelt der Refrain in Black Metal Gekreisch, um dann in flottem Midtempo weiter geführt zu werden. Eines meiner persönlichen Highlights ist allerdings das sehr punkige "No More Rebellion", der zwar das Punkrad nicht wirklich neu erfindet, aber durch die gefühlvollen Vocals, die erst zum richtigen Moment rau werden, eine ganz besondere Note erfährt. Doch gleich im Anschluss wird es wieder besinnlich, "Missing You" ist, wie kann es bei diesem Titel auch anders sein, eine schöne Halbballade geworden, die keineswegs kitschig geraten ist. Das letzte Stück des Albums, "Ein Moment", ist dann wieder komplett in Deutsch gehalten worden. Und hier muss ich wieder die Vergleichskiste ziehen, denn bis auf das rollende "r" weist dieser Song eine nicht zu übersehende Eisregen-Schlagseite auf.
Der CD liegt auch noch eine Daten CD-ROM bei, auf der neben diversen Bildern und den Texten zu "Sting Of Life" auch das 2005er Demo Sleep Gargoyle als MP3s zu finden sind. Und einen speziellen Link zu einer Offline-Website gibt's obendrein dazu. Der Sound dieser Eigenproduktion ist mehr als gut gelungen und druckvoll.
Alles in allem also ein wirklich gelungenes Debut, das hier und da noch Kanten hat, aber das Potenzial hinter Griffin L.O.G. klar demonstriert. Weiter so!

Ray

5 von 6 Punkten

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