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Delight - Breaking Ground

Delight - Breaking Ground
Stil: Gothic Pop Metal
VÖ: 19. Januar 2007
Zeit: 43:38
Label: Roadrunner Records
Homepage: www.delight.art.pl

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Delight kommen aus Polen. Polen ist musikalisch völlig unbeleckt. Das denken zumindest Delight und ihre Plattenfirma. Von Vader und den 1667 anderen Bands, die bei MetalArchives.com als aus Polen stammend registriert sind, haben sie anscheinend noch nie was gehört. Ich will aber mal nicht so eklig sein, immerhin gibt's Delight schon seit 1997. Vier Alben und unzählige Auftritte im Heimatland später wollen sie's jetzt international wissen. Hierzu marschierten sie nach Kanada und ließen ihr vorliegendes Album Breaking Ground von Rhys Fulber produzieren - sehr sauber, übrigens.

Breaking Ground ist stilistisch gar nicht so einfach einzuordnen. Beim Opener "Divided" denkt man sofort "Ah, Evanescence für Arme". An dieser Einschätzung hat die Stimme von Frontfrau Paula Maslanka großen Anteil. Diese ist kräftiger und ausdrucksstärker als die durchschnittliche Gothic-Trällerina-Stimme und erinnert tatsächlich sehr an Amy Lee. Beim darauffolgenden "Sleep With The Light On" gehen jedoch alle Parallelen zu Evanescence aus dem Fenster, weil sich Delight hier eher an Songstrukturen aus dem Pop anlehnen. Sehr modern, sehr poliert, sehr viel "ahaa-ahaa", was in einem Metalsong nun überhaupt gar nie nichts zu suchen hat. Dieses Lied könnte für Christina Aguilera geschrieben worden sein. Bei "In Too Deep", was mitnichten ein Liebeslied, sondern ein Lied über Freundschaft ist (brutal krasser Unterschied auch), tauchen Delight dagegen wieder voll in den Evanescence-Teich ein. Vor allem das Arrangement der Gesangslinien, die wie bei den Amerikanern sehr im Vordergrund stehen, ist frappierend. Diese Linie setzt sich mit "Reasons" und "Fire" fort. Die in allen Liedern bisweilen eingestreuten Soundeffekte wirken meiner Meinung nach ziemlich aufgesetzt und künstlich. Bei "Every Time" versuchen sich Delight an einer kräftigeren Gangart, agieren jedoch wie bei "Emotune" und "More" mit angezogener Handbremse. Mehr Geschwindigkeit wäre hier angebracht. "Juliet" ist wieder eine Ballade a la Amy Lee. "All Alone" überrascht - hier haben Delight teilweise woanders geklaut, nämlich von den Guano Apes. "Your Name" und "Bare Tree" dagegen bieten keine Überraschungen mehr.
Der Härtegrad der gesamten Scheibe bewegt sich trotz nettem Gitarrenriffing ungefähr zwischen neugeborenem Kätzchen und eingeweichter Semmel. Kein Vergleich zu dem, was sonst so aus Polen kommt. Da Delight jedoch um Einiges massenkompatiblere Musik machen, die schön vor sich hin plätschert und niemandem weh tut, könnten sie tatsächlich mehr Erfolg haben als die 1667 anderen Bands, die ich anfangs erwähnt habe.

Kara

3 von 6 Punkten

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