Review
Dawn Of Silence - Moment Of Weakness
Was passiert, wenn eine ehemalige Iron Maiden Coverband beginnt eigene Songs zu schreiben? Klar. Nach The Haunted wird das Ergebnis nicht gerade klingen. Das würde auch niemand erwarten, der halbwegs klar bei Sinnen ist. Aber wer würde erwarten, dass sich Patrik Johansson (Gesang/Gitarre), Mats Johansson (Gitarre), Pelle Johansson (Bass) und Torbjörn Edqvist (Schlagzeug) so dermaßen an den Göttern des NWOBHM orientieren würden...
Aber egal. Besser gut kopiert als schlecht komponiert. Nach diesem Motto haben ja bereits die finnischen Nachbarn Machine Men recht gut gelebt. Es macht zumindest einen Heidenspaß dem jungen Quartett zuzuhören. Die doppelläufigen Gitarrenmelodien machen gut Laune und der Sänger zieht sich ganz achtsam aus der Affäre. Leicht hymnisch und beschwingt blasen einem mehrstimmige Chöre um die Ohren, feine Soli verwöhnen die selbigen Ohren. Anspieltipps herauszupicken fällt hier etwas schwer, da jeder der zwölf Song gut ins Ohr läuft. Zu den Highlights zählen aber sicherlich der Opener "Hands Of Fate", das dynamische "Long Time Dead" oder die Mitgröhlhymne "Misguided Life".
Wie man traditionellen, schnörkellosen Heavy Metal spielt und damit des Bangers Herz erfreut, wissen Dawn Of Silence. Wenn demnächst auch noch etwas mehr Eigenständigkeit und einige Überraschungen Einzug in die Songs halten, steht einer rosigen Zukunft nichts mehr im Wege.
JR