Review

Dass Finnland in Sachen Metal mit die produktivste Nation der Welt ist, dürfte sich nicht nur durch den Sieg von Lordi beim Grand Prix herumgesprochen haben. Dass es dabei nicht nur symphonischen Bombast oder Todesblei, sondern auch interessante Zwischenspielarten gibt, das zeigen die Jungs von Godsplague auf ihrem Zweitling Triumph. Nachdem sie mit ihrem ersten Werk Evilution (2004) schon auf sich aufmerksam machen konnten, legen Nico Hartonen (Gesang), Euge Valovirta (Guitarre), Arska Hietala (Bass) und O.J. (Drums) noch mal eine Schippe drauf.

Sie selbst bezeichnen ihren Stil als "Friday Night Boozin' Heavy Metal", aber das tut ihrem durchaus technisch anspruchsvollen Sound nicht genüge. Spaß macht das Gebolze der Vier allemal, so viel ist richtig, aber ihr Sound ist kein simpler Party- oder Sleaze-Metal, sondern klingt eher, als ob Ozzy und Pantera sich mal zu einer zünftigen Jam Session getroffen hätten. Shouter Nico liefert amtliche Growls neben fast originalgetreuen Ozzy-Näseleien, und manchmal watet Saitenheld Euge so tief durch den Black Label Society Sumpf, dass ihn selbst Zakk Wylde wohl nur unter vollem Einsatz des Rauschebartes wieder rauskriegen würde. Der Gaudifaktor ist dennoch immer gegeben, das zeigen schon Songtitel wie "Hell Raisin' Beer Drinkin'" und das Bandmotto "No Ear Protection & No Hard Hats Are Allowed Beyond This Point".

Unterm Strich stehen hier elf Songs, die ganz gehörig in den Hintern treten, dabei technische Raffinessen bieten und immer Laune machen. Was will man mehr?

Holgi

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