Review
Ihsahn - The Adversary
VÖ: 28. April 2006
Zeit: 52:53
Label: Candlelight Records
Homepage: www.ihsahn.com
Gut fünf Jahre ist es nun her, dass Emperor das vorerst Zeitliche gesegnet haben. Und wie es der Zufall so will, kommt genau in dem Jahr, in dem sich Emperor zumindest für ein paar Shows reformieren, auch das Debut von Ihsahn auf den Markt, seines Zeichens Lead Gitarrist und Sänger dieser legendären Black Metal Band. Aufgenommen im Symphonique Studio in Norwegen hat der Meister alle Instrumente selbst eingespielt, lediglich für die Drums holte er sich Unterstützung, die er in Asgeir Mickelson (Borknagar, Spiral Architect) gefunden hat.
Wer jetzt aber auf ein Weiterführen der musikalischen Richtung Emperors hofft, liegt gnadenlos daneben. Genaugenommen kann man die Musik, die einem hier in den neun Songs entgegenkommt, nicht wirklich einwandfrei kategorisieren, geschweige denn in eine Schublade stecken. Nur so viel: mit Black Metal hat das Ganze nur mehr bedingt zu tun, auch wenn gerade zu Beginn Parallelen zu King Diamond (aufgrund der Vocals) ersichtlich sind. Ansonsten haben wir es hier mit einem meistens recht ruhigen ("And He Shall Walk In Empty Places" einmal ausgenommen, das recht flott daherkommt), avantgardistischen, theatralischen (aber nicht bombastisch-pompösen) und progressiven Gesamtkunstwerk zu tun, das alles andere als einfach ist und dem Hörer einiges abverlangt. Man spürt förmlich, wie sich Ihsahn den Kopf darüber zerbrochen hat, an welcher Stelle ein Break vonnöten ist, wo und wann und wie welche Note zu erklingen hat und wann man einfach mal schweigen sollte. Der Hang zum Perfektionismus ist spürbar, greifbar.
Definitiv keine Scheibe, die man sich nur mal eben zwischendurch reinziehen kann, das Material fordert die gesamte Aufmerksamkeit.
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