Review
Deathevokation - Blood
In diesen traurigen Zeiten voller iPods, eMule und ähnlichem Geschiss sollte man meinen, dass das gute alte Tape außer bei freundlichen osteuropäischen Distros komplett von der Bildfläche verschwunden ist, was wirklich ein Jammer wäre. Gut, dass eine kleine amerikanische Band um einen deutschen Aussiedler dagegen was unternimmt. Deathevokation nennen sich die mutigen Vier, die Fortschritt und Technik munter ins Gesicht furzen und ihr ebensowenig fortschrittlich betiteltes Demo Blood auf MC rausbringen.
Die musikalische Ausrichtung dürfte klar sein - wer technische Finessen oder Innovation sucht, wird hiermit nicht glücklich. Wer sich aber für guten, Asphyx-infizierten Old School Death erwärmen kann, für den sind die drei Songs des Demos (die sich dank Überlänge und In/Outros doch immerhin auf knapp 25 Minuten erstrecken) wie gemacht. Zwischen doomig-schleppenden und flott im Uptempo gespielten Riffs hin und herpendelnd ist Blood genau der Lichtblick für alle, die es immer noch nicht fassen können, dass der Anfang der 90er schon über zehn Jahre her ist. Vor allem "The Monument" und der Titeltrack fangen das Oldschoolgefühl wunderbar ein und gehn verdammt gut ins Ohr. Und dass es Deathevokation mit der alten Schule ernst meinen, sieht man spätestens nach einem Besuch ihrer genialen, in Form eines alten S/W-Fanzines aufgemachten Homepage.
Einen kleinen Kompromiss sind die Jungs dann doch eingegangen: zur Tapeversion wird noch eine gebrannte mp3 CD mitgeliefert. Trotzdem ist Blood für alle Oldschool-Liebhaber auf jeden Fall empfehlenswert!
Erinc