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Review
Unloved - Killersongs (EP)
Eine zarte zerbrechliche Stimme schwebt durch den ganzen Raum. Anders lassen sich die ersten dreißig Sekunden des Openers "Your Greed" nicht beschreiben. Dann beginnen die Instrumente ihre Reise durch die Musikgenres. Jazzige Passagen gehen über in TripHop Klänge um im nächsten Moment mehr nach Gothic Rock mit elektronischen Passagen zu klingen. Einfach ist definitiv anders...
Die "Übeltäter" dieses musikalischen Allerleis nennen sich Unloved und kommen aus Leipzig. Der Bandname könnte zwar durchaus bezeichnend sein für eine Gothic Rock Band, aber das sind Unloved mitnichten. In den fünf Tracks ihrer bereits zweiten EP Killersongs verarbeiten die vier Jungs und die zwei Mädels so viele verschiedene Stilrichtungen, dass man sie gar nicht in irgendeine Schublade stecken kann. Und egal, ob Unloved dabei nach The Gathering, Lacuna Coil, Evanescence, Björk, Nightwish, Within Temptation, Ayreon oder Spock's Beard klingen, es findet sich immer noch Platz für psychedelische Elemente ("Heading Nod") oder auch den Einsatz eines Akkordeons ("Pandora"). Metaleinflüsse können Unloved allerdings auch nicht verleugnen ("Come Posing"). Hierbei stößt man gleich auf das nächste Phänomen, das auf den Namen Shya hört. Was die junge Dame auf Killersongs abzieht ist nicht mehr von dieser Welt! Sämtliche Facetten von zart, eindringlich über aufwühlend bis aggressiv hat sie in ihrem Repertoire, und das alles mit beängstigender Sicherheit! Ganz große Stimme! Die Produktion ist für eine Eigenproduktion erstaunlich dynamisch und transparent gehalten, was der Musik von Unloved sehr zu Gute kommt!
Die Aufmachung der EP kann man auch als gelungen bezeichnen. Ein stimmungsvolles hauptsächlich in rot und schwarz gehaltenes Cover, welches eine Sanduhr darstellt und Platz für mehrere Interpretationen offen lässt. Auf der Innenseite findet man noch ein Rezept für einen Caipirinha der besonderen Art. Unloved machen Kopfmusik erster Güte und ein Plattenvertrag sollte somit nicht mehr lange auf sich warten lassen! Und wenn der Caipi so schmeckt wie die Musik klingt, dann ist die Bezeichnung interessant untertrieben!
Andi
