Review

"Words Never Spoken? Das gab's doch schon mal von Adaro!" wird sich der ein oder andere denken. Richtig, das gab's auch schon mal und zwar im Jahre 1999, als die Mittelalterrecken aufgrund massivem Geldmangels kein vollständiges Album herausbringen konnten, sondern nur vier Lieder unter dem Titel Words Never Spoken.
Da die EP schon bald vergriffen war, aber die Nachfrage ungebrochen anhielt, nahm man kurzerhand ein Fanclub-Konzert auf, wertete damit die vergriffene EP auf und brachte das ganze Material nochmals auf den Markt.

Auf der Extended Edition befinden sich also die vier Lieder der ursprünglichen EP, "Words Never Spoken", "Sanctus Dominus", "Palästina" und "Der Todten Dantz". Daneben dokumentieren 13 Lieder aus dem Live-Programm von Adaro ihre musikalischen Fähigkeiten und nehmen den Hörer mit auf die Reise ins Mittelalter, so z.B. mit dem "Feuertanz"-Intro, der Live-Variante von "Words Never Spoken" oder dem orientalisch anmutenden "Dakar". Ausserdem vertreten sind auch zwei "Lesungen", zum einen eine fast fünfminütige Einführung in die Tagebücher des Sachsen Hermann Klaletzky, das seit Jahren Bestandteil des Live-Sets von Adaro ist oder aber die knapp zweieinhalb minütige Ansage zu "Non Soffre Santa Maria".

Adaro erreichen zwar nie den Härtegrad von Bands wie In Extremo, Subway To Sally oder Tanzwut, da harte Stromgitarren nur ganz dezent eingesetzt werden, dafür stehen aber Gesang und mittelalterliche Instrumente wie Bombarde oder Drehleier im Zentrum des Geschehens. Words Never Spoken (Extended Edition) dürfte alle diejenigen freuen, die schon seit geraumer Zeit hinter der vergriffenen Single her sind, aber auch für Neueinsteiger in die Welt von Adaro eignet sich das hier Gebotene hervorragend, da man mit fast 80 Minuten Spielzeit durchaus einen guten Gegenwert für sein Geld bekommt, der einen Überblick über das Schaffen von Adaro bringt und zudem soundtechnisch gut in Szene gesetzt ist.

Lord Obirah

Ohne Wertung

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