Review
Koroded - To Have And To Unhold
Wieder so eine Durchschnittsscheibe, bei der man nicht genau weiß, woran man ist. Musikalisch bekommt man bei Koroded genau das, was man erwartet: Konventionellen, recht melodiösen Nu Metal/Metalcore amerikanischer Schule, der durch die recht glatte Produktion viel an Durchschlagskraft verliert. Der Sound an sich ist druckvoll, klar, aber es fehlt der letzte entscheidende Schritt zum Erfolg. Den Eindruck kann man stellenweise nicht nur auf Grund des Sounds, sondern ebenso anhand der Songs gewinnen. Irgendwie fehlt es da nicht nur an Eigenständigkeit (die Parallelen zu Killswitch Engage, Machine Head oder anderen springen einem teilweise geradezu ins Gesicht), nein, es fehlt genauso an Ideen. Was da an uraltem Schmonz wiedergekäut wird, zieht einem fast die Schuhe aus. Absoluter Tiefpunkt der CD ist die aufgesetzte Ballade "In Love With Memories", was umso ärgerlicher ist, da mit "Unhold", "Embers" oder "Epigone" recht nette und gefällige Songs den Weg auf die Scheibe gefunden haben.
Die Sangesleistung von Vocalist Jan Röder bleibt durchweg solide, verliert leider durch die bereits erwähnte Produktion viel an Schärfe. Umso verwunderlicher, da sich Jacob Bredahl von Hatesphere für das Mastering der CD verantwortlich zeigte - gerade hier müsste man doch Härte, Biss, Agressivität und Überraschungen erwarten dürfen. Fehlanzeige. Die CD läuft durch ohne bleibende Spuren zu hinterlassen... zurück bleibt der etwas bittere Beigeschmack verschenkten Potenzials und einer netten, keinesfalls herausragenden Scheibe.
Robert