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Vanden Plas - Christ 0

Vanden Plas - Christ 0
Stil: Progressive Metal
VÖ: 31. März 2006
Zeit: 67:23
Label: Inside Out
Homepage: www.vandenplas.de

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Wer im Musikbusiness eine Pause von vier langen Jahren veranschlagt, kann in der heutigen schnelllebigen Zeit sehr schnell weg vom Fenster sein. Das letzte Album Beyond Daylight von Vanden Plas ist auch so ein Fall. Okay, Sänger Andy Kuntz hat in der Zwischenzeit sein Abydos Soloalbum veröffentlicht und die komplette Mannschaft hat einige Engagements im Theater und in Musicals bestritten. Und nun also Christ 0 (gesprochen: Christ Zero). Dabei stellen sich Fragen wie, werden Vanden Plas das hohe Niveau von Beyond Daylight erreichen? Machen sich die Nebenbeschäftigungen im Songwriting bemerkbar? Um die Antworten zu erfahren, bedeutet es nun aber sich erst einmal mit Christ 0 auseinanderzusetzen.

Mit einem Chor, der spannungsgeladen von den Instrumentalisten in Szene gesetzt wird beginnt Christ 0 mit dem gleichnamigen Titeltrack, der nicht besser anfangen könnte. Gewohnt progressiv aber diesmal bombastischer und epischer. Gleich beim ersten Track merkt man Vanden Plas deutlich die Theater- und Musicalerfahrungen an, die sie in den letzten Jahren gesammelt haben. Mit dem zweiten Track "Postcard To God" gelingt die Verbindung zwischen Schnelligkeit und orchestralen klassischen Passagen. In "Wish You Were Here" geht es dann munter weiter mit der Mischung aus heftigen Gitarrenpassagen, balladesken Momenten und Bombast. Danach folgen "Silently" und "Shadow I Am", die in keinster Weise abfallen und aufzeigen welch begnadete Musiker sich hier ans Werk gemacht haben. Immer und immer wieder verwöhnen Gitarrist Stephan Lill und Keyboarder Günther Werno unsere Ohren mit genialen Gitarren- und Keyboardläufen, die es locker mit denen des Traumtheaters aufnehmen können. Ein ganz dickes Kompliment an der Stelle auch an Bassist Torsten Reichert und Drummer Andreas Lill, deren Zusammenspiel und das damit verbundene Timing nicht besser sein könnte. Mit "Fireroses Dance" folgt nach der vollen Ladung Progressive Metal eine sechsminütige Verschnaufpause (zumindest in der ersten Hälfte...), die alles andere als trivial ist und jedem gestandenen Metaller eine Träne ins Auge drücken könnte, sofern er nicht taub oder gefühlstot ist! Bei "Somewhere Alone In The Dark" wird dann noch mal die Keule ausgepackt bevor in "January Sun" über zehn Minuten lang das zusammengefasst wird, was Christ 0 bis dato stark gemacht hat. Ein Track zum Niederknien!! Die Ballade "Lost In Silence" beschließt das Konzeptalbum, das sich, kurz gesagt, um den Grafen von Monte Christo (von Alexandre Dumas) in etwas modernerer Form handelt. Als Bonustrack befindet sich noch aus dem Musical Jesus Christ Superstar "Gethsemane", dessen Umsetzung wirklich klasse ist und Sänger Andy Kuntz wirklich mehr als gelungen interpretiert.
Apopros Andy Kuntz, woher nimmt dieser Mann diese klasse Stimme? Schon auf dem letzten Longplayer Beyond Daylight hat er wirklich verdammt gut gesungen, aber das ist ja mittlerweile nur noch genial! Die Produktion ist sehr klar und differenziert gehalten, gibt also hier auch absolut keinen Grund zum Meckern, noch dazu wurde das Coverartwork sehr ansprechend umgesetzt.

Vanden Plas haben alles richtig gemacht und mehr als nur das. Christ 0 ist ein musikalisch und textlich anspruchvolles und ausgereiftes Album, das mit jedem Hören neue Details offenbart und definitiv das bisherige Highlight ihrer Karriere darstellt! Die fünf Pfälzer haben es geschafft sich auf der einen Seite weiterzuentwickeln und auf der anderen Seite die Wurzeln nicht zu verleugnen. Christ 0 überquert damit ganz klar ohne Schwachpunkte die Ziellinie, womit die eingangs erwähnten Fragen auch beantwortet sein sollten. Zum Abschluss stellt sich mir aber dennoch eine Frage: kann so ein Album jemals noch getoppt werden? Ganz großes Kino!!

Andi

6 von 6 Punkten

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