Review

Noch eine verschollene Perle, die als Re-Release im Rahmen der xtreem Cult Series erscheint. Aber gleich was für eine! Morpheus Descends, Anfang der 90er als Morpheus bekannt und in Shirtform im Booklet von Suffocations Effigy Of The Forgotten zu bestaunen, haben anno 92 mit Ritual Of Infinity einen Hammer von einem NYDM-Album aufgenommen, schoben noch ein paar MCDs nach und verschwanden dann, wie so viele gute Bands, im Nichts. Danach dürfte es wohl nicht mehr allzu leicht gewesen sein, seine verschwitzten Pommesfinger um diese Granate schlingen zu können. Genau in der Schnittmenge der New Yorker Helden Incantation und Suffocation angesiedelt, ist Ritual Of Infinity gleichzeitig so groovig wie böse, und beides nicht zu knapp. Verdammt, wer beim Titeltrack oder beim brutal slammenden "Immortal Coil" nicht bangt, heisst entweder Stephen Hawking oder hat keinen Kopf. Satan und Gewalt, Baby!

Zu schade nur, dass für die Neuauflage zwar das Cover in Augenkrätze verursachende Farben getaucht wurde, die Produktion aber unangetastet blieb, denn in etwas besserem Sound würde das Ganze gleich noch derber knallen. Immerhin gibt es als Bonus die fünf nicht weniger appetitlichen Tracks der Adipocere 7", die die Band noch unter dem Namen Morpheus auf die Welt losließ.
Wer sich auch nur peripher für eine der genannten Vergleichsbands erwärmen kann, braucht Ritual Of Infinity.

Erinc

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