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Spiritus Mortis - Fallen

Spiritus Mortis - Fallen
Stil: Doom Metal
VÖ: 06. März 2006
Zeit: 41:42
Label: Black Lotus Records
Homepage: www.spiritusmortis.com

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Schwedischer Doom ist mit Katatonia, Candlemass und Count Raven hochklassig bestückt, finnischer Doom steht mit Skepticism, Swallow The Sun oder den etablierten Reverend Bizarre nicht minder schlecht da. Auch Spiritus Mortis kommen aus Finnland und doomen schon seit knapp 20 Jahren durch das Land der Fjorde, denn die Combo wurde bereits 1987 gegründet und gilt als Finnlands erste Doom Kapelle. Aber nach einigen Demos und entsprechend guten Reaktionen wurde es still, sehr still um Spiritus Mortis und es vergingen schließlich 16 Jahre seit Bandgründung bis die Finnen endlich ihr selbstbetiteltes Debütalbum über Rage Of Achilles Records veröffentlichen konnten. Doch schon kurz darauf hatte die Band das Pech, dass das Label dicht machte und der Erstling in der Versenkung verschwand, weil er nirgends erhältlich war. Mit Black Lotus Records im Rücken soll dies nun anders laufen und die ersten Töne versprechen in der Tat feinstes Doomfutter.

Hier gibt es keinen sogenannten Funeral Doom oder ähnliches Gezücht, sondern klassisches Futter der Marke Candlemass, Saint Vitus oder Count Raven, langsam, ganz langsam, mit den typischen, etwas dumpfen, knarzenden Gitarren und markantem Gesang aus der Kehle von Vesa Lampi, der hier einen sehr guten Job abliefert. "New Age", "All The Words Were Spoken" oder "Leave Me" sind solche oben genannten klassischen Doomwalzen, wobei letzteres mit seiner vornehmlich auf Gesang und Gitarre aufbauenden ersten Strophe sehr beklemmend wirkt, "All This In The Name Of Love" ist ähnlich gelagert. Überhaupt ist die Grundstimmung auf Fallen etwas düsterer als zum Beispiel bei Count Raven, was sicherlich kein Nachteil ist, ohne allerdings in depressive oder melancholische Gefilde abzudriften wie z.B. die Kollegen von Monolithe oder Desire.
"Divine Wind" dagegen nimmt eine kleine Kurskorrektur vor und schippert in etwas schnelleren hardrockigeren Gefilden ebenso wie "Something Came And Killed", was Spiritus Mortis gut zu Gesicht steht und ihnen etwas Eigenes verleiht. Bei "Beware Of The Quiet One" packen Spiritus Mortis dann die gaaanz große Groovekeule aus, hier kommt vor allem der Refrain mit seinen im Hintergrund eingesetzten Hammondsounds absolut geil, nur um danach in einen ruhigen getragenen Songteil überzugehen, großes Songwriting. "Sleeping Beneath The Lawn" dagegen läst mich schmunzeln, denn hier haben die Finnen ein Riff geschrieben, das mich fatal an Slayers "South Of Heaven" erinnert. Nur in langsam.
Dann folgt der Schwachpunkt des Albums: "The Omen". Der Song ist grundsätzlich nicht schlecht, ein ganz guter Doomsong mit Rockschlagseite, aber das exzessive Wiederholen der Textzeile "Til Man Exists No More" geht spätestens nach dem zweiten Durchlauf so extrem auf die Nerven, dass der Songs kein drittes Mal die Boxen passiert.
An die vorletzte Stelle haben Spiritus Mortis einen Songs namens "Wasteland" gepackt, der zum einen die rockigste, zum anderen die schnellste Nummer des Albums markiert. Das abschließende "Goodbye" kommt mir dann vor wie ein Bastard aus Manowars "Master Of The Wind" und "Let It Be" von den Beatles. Sehr atmosphärische Schlussnummer.

Nun, was soll ich sagen, anfangs hat mir Fallen nicht wirklich zugesagt, vielleicht war ich noch ein wenig zu sehr im Count Raven Rausch, aber mit zunehmender Anzahl an Wiederholungen steigert sich der Zweitling der Finnen zu einem absolut geilen Doomscheiblettchen, weil sie es verstehen, clevere Songs zu schreiben, Stimmungen zu transportieren und den Hörer gefangen zu nehmen. Spiritus Mortis haben die Doommesslatte 2006 mit Fallen schon mal ziemlich hoch platziert und an dieser Scheibe werden sich kommende Veröffentlichung messen lassen müssen. Wäre da nur nicht dieses nervige "The Omen", gnargl...

Lord Obirah

5 von 6 Punkten

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