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Spock's Beard - Live In 2005 - Gluttons For Punishment

Spock's Beard - Live In 2005 - Gluttons For Punishment
Stil: Progressive Rock
VÖ: 29. August 2005
Zeit: CD1 54:06 - CD2 64:33
Label: Inside Out
Homepage: www.spocksbeard.com

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Bedenkt man, dass es sich um eine Live-Platte handelt, so ist es auf dem neuesten Output von Spock's Beard erstaunlich wenig Publikum zu hören. Bei anderen Bands könnte man eine unvorteilhafte Abmischung als Begründung heranziehen, bei den Bärten hingegen will ich viel mehr vermuten, dass das Publikum während der aufgenommenen Gigs in Aschaffenburg und Karlsruhe die meiste Zeit einfach in andächtiges Schweigen verfallen war.
Gerade dadurch ist Live in 2005 - Gluttons For Punishments aber vielleicht gar keine schlechte Heranführung an eine Band, deren Werke polarisieren. Während bei den einen Hörern der Funke überspringt und diese in verzückte Begeisterung versetzt, so sind Spock's Beard für andere einfach nur intellektuelle Langweiler. Um mich gleich mal zu outen: Ich gehöre zu ersteren.
In dem Zusammenhang muss man noch erwähnen, dass es ja im Hause Spock's Beard nach dem Konzeptalbum Snow einen bedeutenden Umbruch gab: Neal Morse, Sänger und quasi das Aushängeschild der Band, stieg aus. Nach zwei Studioalben merkt man auf Gluttons For Punishment nun, dass Neals Ausstieg endgültig überwunden ist. Spock's Beard haben es geschafft.

Einfach großartig finde ich die extrem spannungsreiche, wackelige Balance zwischen Anspruch und Eingängigkeit. Beispiel: Das lange Konzeptstück "A Flash Before My Eyes" vom letzten Longplayer Octane. Immer wieder bettelt das Ohr um eine Melodie, die einfach von vorne bis hinten durch geht. Immer wieder wecken Leadgitarre und Nicks Gesang den Eindruck, nun könnte es soweit sein. Ein leichter Anklang von einfacher Melodie in "I Wouldn't Let It Go". Doch dann wieder das kaum sperriger denkbare "Surfing Down The Avalance". Gesang, Rhythmus, Melodie - alles läuft gegeneinander. Die Seelen der Zuhörer betteln verzweifelt um Auflösung. Da endlich "She Is Everything". Eine für Spock-Verhältnisse zuckersüße Melodie im Refrain. Direkt aufgefangen von einem völlig gelösten, glücklichen Gitarrensolo. Kaum vorstellbare Erleichterung.
Noch ein paar Mal darf sich das Publikum den Refrain in den Ohren zergehen lassen, dann bricht es zu Recht, und zum ersten Mal in Jubel aus, der vor lauter Erschöpfung aber recht kurz ausfällt. Ja, Spock's Beard fordern.
Nach weiterer Seelenfolter mündet "A Flash Before My Eyes" schließlich im mindestens so widersprüchlichen "Of The Beauty Of All". Ganz ruhig geht es los, die Keyboards schweben, Nicks Gesang zerbrechlich, die Leadgitarre klagt. Die Worte "The Beauty Of It All" fließen in den Saal. Die Leadgitarre verabschiedet sich ins Rätselhafte, um dann wieder prägnant zurück zu kehren. Während sie nun Normalität vorgaukelt, zieht im Hintergrund das Tempo an. Schließlich das hymnische Thema. Eine knappe Minute lang. Dann ein paar Piano-Akkorde. Und wieder Jubel.

Der Rest der Doppel-CD: Ein unglaubliches Territorium für Entdeckungen. Immer wieder überraschend, gerade weil die Songs live nicht immer den Studioversionen folgen. Die Leadmelodie biegt plötzlich um die Ecke, lässt sich auf einen kurzen Tanz ein mit instrumentellen Versatzstücken, die wie zufällig des Weges kommen. Dem Publikum entfährt ein ungläubiges Schreien und die Instrumente tanzen wieder auseinander.
Schade, dass ich die Tour verpasst habe. Gut, dass es diese Live-CD gibt.

Tankred

Ohne Wertung

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