Review
Brides Of Destruction - Runaway Brides
Also, wenigstens einen Pluspunkt kriegen sie schon mal für den Titel: denn so heißt der Julia-Roberts-Schmarrn Die Braut die sich nicht traut im Original. Witzig, immerhin. Aber damit hört's auch schon auf, denn was uns die Bräute hier als zweites Werk servieren, lockt niemand hinterm dem Ofen vor und schon gar nicht vor einen Traualtar.
Schon mit ihrem Erstling Here Come The Brides (2004) zerrte die Mannschaft um Haarspray-Veteran Nikki Sixx die Wurst nicht wirklich vom Brot, erreichte aber dank der Mitwirkung des illustren Bassers doch einen gewissen Aufmerksamkeitseffekt. Nachdem sich der Gründungsvater mittlerweile aber nun doch lieber wieder mit seinen alten Kumpanen von Mötley Crüe rumtreibt, obwohl die sich bekanntlich nicht mehr riechen können, ist es ganz aus mit dem Elan der Kombo um den LA Guns-Kämpen Tracii Guns. Es regiert gähnende Langeweile - kompositorisch ist das ein Schnarchfest, der Gesang geht völlig unter, der Sound ist Matsch.
Die Braut? Wohl eher die Band, die sich nicht traut. Oder nicht mehr kann. Diese Bräute werden so wohl kaum unter die Haube kommen - und wenn, dann nur mit einer Mitgift, die sich gewaschen hat. So lange wir die nicht haben, gibt es hier kein Ja-Wort.