Review
Antifreeze - Into The Silence
VÖ: 17. September 2004
Zeit: 28:32
Label: Eigenproduktion
Homepage: www.antifreeze.de.vu
Die Geschichte von Antifreeze kann man bis ins Jahr 1992 zurückverfolgen, als die Band gegründet wurde. 1995 kam das vorläufige Aus und andere Projekte bekamen den Vorzug. Es sollte fünf Jahre dauern, bis sich anno 2000 die drei Urmitglieder Christoph Blenker (git.), Maik Bürger (dr.) und Markus Hänisch (git.) wieder zusammentaten und ihr Line-Up mit Bassist Bernhard Schlüter und Sänger Daniel Hiller (voc.) komplettierten. Letzterer stieß dabei erst Ende 2001 zur Band und 2002 mussten Antifreeze schließlich noch den Abgang von Markus verkraften, der die Band aus persönlichen Gründen verließ.
Das Material auf Into The Silence lässt sich wohl noch am ehesten unter der Kategorie Heavy oder Hard Rock einordnen, wobei es sich die Band auch nicht nehmen lässt, mal progessiv und verspielt zu Werke zu gehen. Geradeaus und relative schnörkellos startet Into The Silence mit dem schnelleren "Like Father, Like Son", während das progressive Element vor allem beim ruhigen, balladesken Titeltrack (mit weiblicher Gesangsunterstützung) oder dem zweiten Lied "Crying In The Dusk" hervortritt. Letzteres macht aber mit teilweise furchtbaren Background-Vocals auch negative Schlagzeilen. Dafür gibt's mit "Reaching The Heaven" einen rockigen Kracher erster Kajüte, der mit einer geilen Gesangsmelodie ausgestattet ist. Geht in's Ohr und will nicht mehr raus. Den Abschluß des 5-Trackers bildet "Till I'm Done", das im Vergleich zum restlichen Material nicht mehr so stark und in meinen Augen der schwächste Track der Scheibe ist. Antifreeze sind über die gesamte Spielzeit um Abwechslung bemüht und versuchen ihre Songs interessant zu gestalten. Das geht vom vielseitigen Gesang (der aber manchmal ein wenig mehr Pfeffer haben könnte), über das abwechslungreiche Gitarrenspiel bis hin zu einer teils verspielten Rhythmussektion aus Bass und Schlagzeug. Allerdings verliert man dadurch auch das ein oder andere Mal den Faden, so dass einige Stücke für meinen Geschmack zu langatmig sind.
Wenn die Jungs das noch in den Griff kriegen und trotz aller Vielschichtigkeit kompaktere Songs schreiben und ein wenig schneller auf den Punkt kommen, wird mit Antifreeze in Zukunft auf jeden Fall zu rechnen sein. Und wenn sich erstmal eine Plattenfirma um die Band aus Coesfeld bemüht hat, wird der Sound auch an manchen Stellen druckvoller, wobei ich der Fairness halber erwähnen muss, dass der Sound alles andere als schlecht ist, lediglich das Schlagzeug klingt ein wenig blechern und drucklos.
Zu beziehen ist Into The Silence übrigens über die Homepage der Jungs für 9,- Euro inkl. Porto und Verpackung. Hard und Heavy Rock Fans sollten auf jeden Fall mal die bereitgestellten Soundfiles antesten!
Ohne Wertung
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